Apple iMac: FusionDrive im Test
Seit Ende letzten Jahres findet man eine spannende Technologie namens „Fusion Drive“ in einigen iMacs und Mac Minis vor. Diese Technologie erlaubt die Verbindung eines Flash-Speichers mit einer mechanischen HDD.
Es ist immer wieder ein leidiges Thema: die SSD-Platten sind trotz hoher Produktionszahlen noch teilweise unverschämt teuer, wenn man viel Speicherplatz (also mehr als 512 GB) benötigt. Wäre es also nicht schön, wenn man die Vorteile einer herkömmlichen HDD mit viel Volumen mit denen einer schnellen SSD kreuzen könnte? Laut Apple funktioniert diese Win-Win-Situation und wir wollten es genauer wissen.
Kurze Zeit später haben wir uns einen der neuen iMacs vorgeknöpft und einfach mal booten lassen. Das Ergebnis? 15 Sekunden statt sonst einer halben Minute in vergleichbarer Ausstattung ohne Fusion-Drive oder SSD. Bedeutet das also 100% Produktivitäts-Schub? Nicht unbedingt.
Fusion Drive – die neue Hybrid-Festplatte?
Die Funktionsweise von der Fusion Drive-Technologie beruht de facto auf dem Tiering-Prinzip. Das bedeutet so viel wie eine Umschichtung bzw. Staffelung der eigenen Dateien. So verbleiben unbenutzte Dateien auf der Festplatte und häufig Frequentierte werden im SSD-Bereich abgelegt. Das System hingegen verbleibt stets auf der SSD, um maximale Performance zu garantieren.
Die Vorteile dieser Technologie liegen ganz klar auf der Hand: ohne Umwege von OptiBays und anderen „Tuning“-Möglichkeiten, wird ein System verwendet, dass keinen Garantieverlust und ein darauf ausgelegtes Betriebssystem hat. Außerdem besteht der riesige Vorteil im Gegensatz zu Hybrid-Festplatten in nutzbaren Partitionen. Während bei Hybrid-HDDs lediglich die SSD als Cache benutzt wird, ist jene hier ständig im Einsatz.
Vergleich zu SSD
Vor allem im Vergleich zu meinem Hauptrechner fällt auf: der iMac mit Fusion Drive ist nicht spürbar langsamer als mein MacBook Pro, das rein auf Flashspeicher-Basis läuft. Das enttäuscht und motiviert gleichzeitig. Auf der einen Seite funktioniert diese Technologie wirklich großartig und verschafft viel Volumen mit den SSD-Vorzügen. Auf der anderen Seite sehe ich da eine Konkurrenz im eigenen Hause, denn der Absatz von reinen SSD-Systemen wird so geringer, wenn die Fusion Drive-Technologie es auch mal in die MacBooks schaffen sollte.
Tiering
Das Tiering-System ist lernfähig: Je häufiger eine Datei beziehungsweise ein Ordner bewegt oder per Spotlight gesucht wird, desto schneller erfolgt ein Transfer auf die SSD. Wurde die Datei länger nicht benutzt, kommt sie auf die mechanische Festplatte. Der Kopiervorgang hierfür erfolgt Block für Block – nicht Datei für Datei. Diese Kopierprozesse sind nur wirklich spürbar, wenn größere Dateien auf die SSD kopiert werden.
Fazit
Das Feature ist verfügbar in der 1TB-Variante für 250€ bzw. in der 3TB-Variante für 400€ Aufpreis. Es kombiniert die Vorteile einer SSD und HDD. Dennoch ist beim Erstzugriff auf Dateien eine minimale Verzögerung festzustellen. Sobald das System feststellt, dass diese Dateien häufiger verwendet werden, schaltet es sehr zügig und verschiebt die Dateiblöcke auf die SSD, ohne dass der Nutzer viel davon merkt an der CPU-Auslastung. Dadurch wird diese Technologie aktuell zum Alleinstellungsmerkmal vom Betriebssystem OS X und ist uneingeschränkt zu empfehlen bei der Mac-Bestellung.