Onlinespeicher Mega wird zur Megakonkurrenz für Google Drive und Dropbox
Seit gestern ist der Onlinespeicher Mega von Kim Schmitz aka Kim Dotcom online. Jeder neue Benutzer erhält 50GB kostenlos verfügbaren Onlinespeicher und kann seine Dateien verschlüsselt auf die Server laden. Durch diesen aggressiven Launch dürften sich andere Anbieter von Onlinespeicher sicherlich auf den Schlips getreten fühlen, denn deren Preise müssen jetzt wohl purzeln um mithalten zu können.
50GB kostenloser Speicher hören sich ganz gut an und wenn man es mit der Konkurrenz vergleicht, dann hört es sich sogar noch viel besser an. Die Preise für mehr Speicher liegen bei Mega auch im sehr günstigen Rahmen, so erhält man 500GB Speicher und 1TB Bandbreite für 9,99€ pro Monat, 2TB Speicher und 4TB Bandbreite für 19,99€ im Monat und 4TB Speicher mit 8TB Bandbreite für 29,99€ im Monat.
Bei Google Drive erhalten die Benutzer beispielsweise „nur“ 5GB freien Speicher (der reicht mir z.B. vollkommen). Wer mehr möchte, der kann sich ein Speicherabo zulegen. Die Preise findet ihr unten, dort zahlt man für 4TB mehr Speicher beispielsweise bereits 199,99 US-Dollar im Monat, umgerechnet fünfmal mehr.
Beim ebenfalls sehr beliebten Anbieter Dropbox sieht es nicht anders aus. Dort bekommt jeder neue Benutzer 2GB, die auf bis zu 18GB aufgestockt werden können, denn man bekommt pro Weiterempfehlung 500MB mehr Speicher). Auch hier kann man sich zusätzlichen Speicher erwerben, so kosten aber bereits 500GB 49,99 US-Dollar im Monat. Ebenfalls fünfmal mehr als bei Mega.
Mega hat sich also über die Preise durchaus Gedanken gemacht. Jetzt müssen Google und Dropbox auf jeden Fall nachlegen, sonst ist die Chance groß dass einige Benutzer zum neuen Anbieter wechseln werden. Natürlich hätte Mega nicht gleich so übertreiben müssen, 25GB kostenloser Speicher für jeden Benutzer wären auch noch mehr gewesen als die Konkurrenz bietet, aber da musste Kim wohl wirklich richtig auf den Putz hauen.
Wie Kim auf seiner Pressekonferenz bekanntgab, haben sich bereits mehr als 500.000 Benutzer angemeldet. Da jeder neue Benutzer 50GB Onlinespeicher erhält, beanpruchen alleine diese Early Adopter schon 25.000 Terabyte an Speicherplatz! Und die Anmeldungen sind seitdem sicherlich nicht weniger geworden. Die Betreiber von Mega müssen hier also Unmengen an Speicherplatz bereitstellen.
Durch die Verschlüsselung der Dateien vor dem eigentlichen Upload auf die Server von Mega hat sich das Unternehmen weitgehend geschützt um nicht noch einmal das Gleiche erleben zu müssen wie vor einem Jahr mit Megaupload. Natürlich bin ich kein Anwalt, aber da Mega nun nicht mehr seine Server nach illegalen Dateien absuchen kann, da diese ja vollkommen verschlüsselt sind und nur durch den eigentlichen Uploader entschlüsselt werden können, kann ihnen auch nicht mehr vorgeworfen werden diese Machenschaften zu unterstützen. Mega hat sich dadurch abgesichert.
Derzeit hat der Onlinespeicher aber erst einmal mit Downtimes zu kämpfen, denn natürlich wollen sich noch mehr Benutzer die 50GB kostenlosen Speicher sichern und dann gibt es ja auch noch die bereits bestehenden Benutzer die schon fleissig Gigabyteweise ihre verschlüsselten Daten auf die Server jagen. Mega sollte sich jetzt erst einmal darauf konzentrieren die Server am Laufen zu halten, denn was bringt es mir wenn mein Onlinespeicher theoretisch mehrere Terabyte groß ist und ich ihn nicht erreichen kann. Es dürfte klar gewesen sein dass der Ansturm so groß ist wenn man mit so einer Preisoffensive startet. Ausserdem kann man den Dienst derzeit auch nur über den Browser nutzen, hier muss Mega also noch Clients für Smartphones, Tablets und PCs bereitstellen um wirklich mit der Konkurrenz mithalten zu können und das gleiche Angebot zu bieten.