Netbooks Mangelware auf der CES 2012 – doch das Ende der Netbooks?
Während auf der CES 2011 letztes Jahr noch eine Menge Netbooks von den Herstellern vorgestellt wurde, sah es auf der diesjährigen CES leider etwas kahl in diesem Bereich aus. Obwohl Intel mit Cedar Trail nun sogar einen neuen leistungsfähigen und dennoch stromsparenden Prozessor vorgestellt hatte und AMD mit seinen neuen Fusion-APUs nun endlich in Fahrt kommt, konnte dies die meisten Netbookhersteller von damals anscheinend nicht begeistern neue 10-Zoll bzw. 11,6-Zoll Netbooks vorzustellen. Ich bin in der Hinsicht ja auch eher streng, ich zähle 12-Zoll schon zu Subnotebooks und nicht mehr zu Netbooks, ausserdem gab es selbst in diesen Größen leider kaum etwas Neues. Es gab scheinbar nur eine Handvoll Netbooks, was wirklich schade ist.
Was auf der CES 2012 an Netbooks vorgestellt wurde und wie ich die derzeitige Entwicklung finde, erfahrt ihr nach dem Break!
ASUS, der taiwanische Marktführer in Sachen Netbooks, musste natürlich die Netbookflagge hochhalten und stellte in seinem Showroom abseits vom Messegelände Netbooks mit Intel- und AMD-Prozessor vor. Natürlich habe ich auch die passenden Videos dazu gemacht.
ASUS Eee PC X101HC
ASUS Eee PC 1025C
Samsung glänzte letztes Jahr noch mit einer großen Auswahl an Netbooks und zeigte leider anscheinend nur ein Netbook und zwar das Samsung NC215S, ein Netbook mit Solarpanel auf dem Displaycover.
Samsung NC215S
Bei Intel sah es am Netbookstand leider etwas mau aus, es waren nur vier Geräte ausgestellt, letztes Jahr waren hier deutlich mehr Netbooks vorhanden. Vielleicht versucht Intel ja die Hersteller dazu zu bringen lieber Ultrabooks vorzustellen. Lenovo stellte zwei neue Mini Notebooks vor, hierbei handelte es sich um 11,6-Zoll Geräte, einmal das Lenovo IdeaPad S200 (Intel) und das IdeaPad S206 (AMD). Mit dem Lenovo IdeaPad S110 gab es dann auch noch ein 10-Zoll Netbook.
Lenovo IdeaPad S200
Lenovo IdeaPad S206
Lenovo IdeaPad S110
Die ebenfalls großen Netbookhersteller Acer und HP stellten keine neuen Geräte vor und andere Netbookanbieter wie Dell oder MSI waren erst gar nicht auf der CES vertreten.
Ich finde die Entwicklung sehr negativ, denn ich bin Netbookfan und -nutzer der ersten Stunde (ASUS Eee PC 701 mit dem die Netbookstory damals 2007 begann) und ich bin der Meinung dass es sehr wohl noch eine Nachfrage nach Netbooks gibt und der Markt noch nicht gesättigt ist. Natürlich wechseln viele Netbookbenutzer von 10-Zoll Modellen vielleicht irgendwann auf größere Modelle mit 12-, 13- oder gar zu „normalen“ Notebooks mit 15-Zoll, aber es gibt immer noch Schüler, Studenten und Benutzer die ein mobiles Notebook zu schätzen wissen und dies größeren und schwereren Geräten vorziehen würden. Netbooks haben sich wirklich in den letzten Jahren von Surfstations zu Allroundern entwickelt, so wurde immer leistungsfähigere Hardware verbaut und nicht selten wurde mit einem Netbook auch ein 3D Spiel gespielt oder mittels vorhandenem HDMI-Port auch ein Film in Full HD auf einem Fernseher dargestellt. Von preiswerten Einsteigernetbooks mit schwachem 3-Zellen Akku, bis hin zu Netbooks mit HD-Displays, über 10-Stunden Akkulaufzeit und dedizierter Grafikkarte ist eigentlich alles vertreten gewesen.
Hersteller meiden wohl derzeit die Netbooks, da die Marge nicht so hoch ist wie bei herkömmlichen Geräten – man möchte ja auch noch etwas verdienen. Vielleicht sollte man sich auch überlegen von den „Billignetbooks“ wegzugehen und eher Premiumnetbooks anzubieten, die mit einem guten Akku für tolle Akkulaufzeit, guten Displays und performanter Hardware ausgestattet sind um die Kunden zu gewinnen. Höhere Preise werden bei guter Qualität und Leistung auch vom Kunden akzeptiert. Auch sollten die Hersteller innovativer werden, so wäre ein Netbook mit PixelQi-Display welches man auch in direktem Sonnenlicht ablesen kann wirklich ein Gerät das Käufer anziehen könnte, denn mit Netbooks ist man tendenziell öfter im Freien unterwegs als mit normalen größeren Notebooks. Auch die auf der Computex 2011 vorgestellte Idee von CUPP Computing ein Netbook mit Hybrid-Technologie auszustattet halte ich für sehr interessant. Man könnte hardwarehungrige Aufgaben mit einem leistungsfähigen Prozessor erledigen und um Akkulaufzeit zu sparen einfach auf einen extrem stromsparenden ARM-Prozessor zurückgreifen. Diese Ideen und viele mehr könnten von den großen Netbookherstellern aufgegriffen werden um das kleine Notebook wieder attraktiver zu machen, die Unternehmen müssen sich nur noch trauen!
PixelQi-Display in Aktion
CUPP Computing Punk This Modul
Man hört in letzter Zeit desöfteren „Netbooks sind tot“, das kann und will ich nicht glauben! Ich finde ein Notebookhersteller sollte alle Formfaktoren im Portfolio haben, vom kleinen, portablen 10-Zöller bis hin zur Gamingmaschine mit 17-Zoll. So kann der Kunde genau das Gerät auswählen dass ihm zusagt. Ich kenne viele Benutzer die ihr Netbook lieben und nie auf die Idee kommen würden etwas Größeres kaufen zu wollen. Hoffnung machen auf jeden Fall Ankündigungen von Firmen wie z.B. HP die nun kurz nach der CES neue Netbooks vorgestellt haben.