Formel E: 2018 BMW i Berlin E-Prix
Was ein Wochenende in Berlin. DFB-Pokalfinale im Olympiastadion, Karneval der Kulturen und der ehemalige Flughafen Tempelhof wird wieder zu einer Rennstrecke für den 2018 BMW i Berlin E-Prix am 19.5.2018. Auf Einladung von Qualcomm konnte ich dieses Wochenende beim Formel E Rennen in Berlin dabei sein. Hier ein Bericht über den Renntag.
Formel E – Wie läuft also so ein Renntag ab?
Es geht auf jeden Fall schon einmal sehr früh los, denn um 8:30 Uhr eröffnet das eVillage. Dort haben die Besucher die Möglichkeit an den einzelnen Ständen einiges zu erleben. Die meisten Stände sind von den Sponsoren der Teams oder der Formel E, aber auch Startups können sich hier präsentieren. Das Thema ist hier natürlich Elektromobilität und autonomes Fahren. Bei TAG Heuer konnte man sich an einer ganz besonderen Fussballwand probieren, diese war kreisförmig und man musste so schnell wie möglich die einzelnen grün leuchtenden Abschnitte mit dem Ball treffen. Lothar Matthäus und Formel E CEO Alejandro Agag traten hier gerade gegeneinander an als ich vorbeigelaufen bin.
Roborace war für mich ein sehr interessanter Stand, es ist die erste autonom fahrende Rennserie und sie wird im Rahmen der Formel E stattfinden. Zu bewundern gab es die DevBot Entwicklungsfahrzeuge von Roborace und man konnte hier auch mit den Entwicklern plaudern. Beim Berliner Rennen gab es auch ein Duell zwischen Mensch und Maschine. Ich finde autonom fahrende Fahrzeuge ja schon sehr cool. Wenn diese dann aber auch noch autonom über die Rennstrecke flitzen ist das einfach der Hammer! Auch die drei großen Automobilhersteller Audi, BMW und Mercedes waren mit einem Stand vertreten. Dort konnte man sich die Elektrofahrzeuge im Portfolio anschauen. Audi hatte hier übrigens auch den neuen Audi e-tron Vision GT dabei. Bei BMW konnte ich im autonomen BMW i3 eine kurze Testfahrt machen und bei Mercedes gab es die Möglichkeit für eine Probefahrt der aktuellen Elektro- und Hybridfahrzeuge für ca. 30 Minuten in Berlin.
Für die Kleinen gab es natürlich auch eine Menge zu erleben. Elektro-Scooter, -Karts und Skateboards standen bereit ausführlich ausprobiert zu werden. Ausserdem gab es natürlich auch noch einen großen Foodcourt mit leckerem Streetfood und eine Bühne auf der die Liveband Birddogs über den Tag mehrere Auftritte hatte um das Publikum einzuheizen.
Aber natürlich gibt es den ganzen Tag über auch einige Events auf der Rennstrecke. Um 9 Uhr fand z.B. das erste freie Training statt. Es gab auch die Möglichkeit am Public Pit Walk teilzunehmen wenn man sich im Vorfeld das Ticket dafür gekauft hat. Spannend wurde es dann auch um 14 Uhr denn dann ging das Qualifiying los. Das eigentliche Formel E Rennen fand um 18 Uhr statt, also genügend Zeit sich im Vorfeld im eVillage umzuschauen.
Als Besonderheit gab es auch noch den neuen GEN2 Rennwagen zu bewundern, der in der nächsten Rennserie antreten wird. Ab nächstem Jahr gibt es nämlich eine große Änderung bei der Formel E, denn es wird keinen Fahrzeugwechsel bei der Hälfte des Rennens mehr geben, auch wenn ich dies immer sehr spannend fand, da man hier einigen Sekunden rausholen konnte. Mit dem GEN2 Rennwagen wird nun das komplette Rennen gefahren, denn er bietet nicht nur mehr Leistung, sondern auch eine höhere Reichweite. In Berlin stellte kein Geringerer als Nico Rosberg den neuen Rennwagen vor und fuhr auch einige Runden mit diesem.
Danach folgte die Autogrammstunde in der riesigen Eingangshalle des ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof. Natürlich ist das vor allem für die Kleinen ein ganz toller Moment die Rennfahrer einmal in einem Meet & Greet persönlich zu treffen und ein Autogramm abzustauben.
Formel E – Behind the Scenes
Official Course Cars
Dank Qualcomm hatte ich die Möglichkeit einen Blick hinter die Kulissen zu bekommen. So gab es eine kleine Tour durch das Fahrerlager und ein Meet & Greet mit Bruno Correira, dem Safety Car Fahrer der Formel E. Als Technologiesponsor der Formel E bietet Qualcomm die Technik zum kabellosen Aufladen von Elektrofahrzeugen. Der speziell auf die Bedürfnisse der Formel E abgestimmte BMW i8 Coupé Hybrid kann mittels Qualcomm Halo kabellos aufgeladen werden und steht so immer und sofort zum Einsatz bereit. Denn vorher noch schnell das Kabel entfernen könnte wertvolle Zeit kosten.
Während ein Formel 1 Wagen beim Boxenstopp einfach und schnell wieder aufgetankt werden kann ist das bei der Formel E deutlich schwerer. Man kann den fest verbauten Akku nicht austauschen und deshalb kommt es zur Hälfte des Rennens zu einem Fahrzeugwechsel. Der Fahrer macht also einen Boxenstopp, hüpft schnell in den nächsten Wagen und setzt das Rennen fort. Da die Technik sich immer weiterentwickelt wird dies ab der nächsten Rennserie nicht mehr der Fall sein, der GEN2 Rennwagen hat nun mehr Leistung, aber auch mehr Akkukapazität und ermöglicht nun das komplette Rennen mit einem Fahrzeug zu absolvieren. Interessant wäre es aber auch die Fahrzeuge während der Fahrt kabellos aufzuladen. Qualcomm forscht in diesem Bereich schon seit einigen Jahren und hat auch schon einige erfolgreiche Testläufe absolviert die zeigen dass es möglich ist ein Fahrzeug während der Fahrt zu laden. Natürlich wird es hier noch einige Jahre dauern bis wir dies auf den öffentlichen Straßen sehen werden, denn hier haben die Stadtplaner ja auch ein Wörtchen mitzureden. Wie aber auch bei der Formel 1 kommen bei der Formel E neue Technologien schneller zum Einsatz und können so bereits im Anfangsstadium ausgetestet werden bevor sie dann irgendwann einmal in das Straßenfahrzeug kommen. Es bleibt also weiterhin spannend was uns in Sachen Elektromobilität noch so erwartet. Kabelloses Aufladen im Stand gibt es ja bereits bei mehreren Automobilherstellern, diese setzen allesamt auf die Technologie von Qualcomm.
Michelin
Auch Michelin der exklusive Lieferant aller Reifen der Formel E hatte eine Besonderheit im Gepäck. Zuerst einmal ein kleiner Exkurs in Sachen Reifen bei der Formel E. Anders als in der Formel 1 kommen hier keine Regenreifen zum Einsatz, es gibt nur einen Satz Reifen die alle Rennställe nutzen. Dies ermöglicht unter anderem auch mit deutlich weniger Gewicht unterwegs zu sein, so benötigt man für die Formel E nur 160 Reifen für alle Formel E Fahrzeuge pro Championship. Bei der Formel 1 hingegen allein schon 80 Reifen pro Fahrzeug! Auch gab es schon eine Vorschau auf den Reifen der nächsten Generation mit verbesserten Spezifikationen.
Formel E – Lohnt sich der Besuch?
Wer sich für Elektromobilität interessiert wird hier voll auf seine Kosten kommen. Der Renntag beginnt schon früh morgens und man kann den ganzen Tag im eVillage neues entdecken und vor allem auch ausprobieren. Vom E-Scooter, über das E-Kart bis hin zum E-Skateboard war alles dabei. Bei den Automobilherstellern konnte man in den neuen Elektrofahrzeugen Platz nehmen und sie auch einmal in Berlin Probefahren. Hier war für die ganze Familie etwas dabei. Was ich an der Formel E auch toll finde sind die bezahlbaren Eintrittspreise. Die Stehplätze kosten z.B. nur 5€. Damit hat man dann Zugang zum eVillage mit all seinen Attraktionen und kann sich das Rennen am Zaun anschauen. Das hört sich zwar jetzt nicht sonderlich spektakulär an, es gibt es aber einige Stellen die einen sehr guten Blick auf die Rennstrecke geboten haben, z.B. an den Kurven. Mit dem günstigsten Ticket konnte man also auch den kompletten Renntag wunderbar genießen.