Testbericht: HTC U11 Smartphone
Mit dem U11 präsentiert HTC sein neues Flaggschiff-Smartphone, das mit einer schicken 3D-Glasoberfläche, guter Hardware, der aktuell bestbewerteten Smartphone-Kamera und beiliegenden Kopfhörern mit tollen Features von sich überzeugen soll. Neben einer großen Funktionsvielfalt hält das Smartphone ein besonderes Feature bereit, das es so bisher noch nicht gab. Was es mit „Edge Sense“ auf sich hat und was das Gerät sonst noch so zu bieten hat, erfahrt ihr in diesem Testbericht.
Lieferumfang
Der Lieferumfang gestaltet sich überdurchschnittlich großzügig und beinhaltet neben dem eigentlichen Smartphone ein USB-Schnellladenetzteil, ein Lade-/Datenkabel, einen USB-C auf 3,5mm Audio-Adapter, einen In-Ear Kopfhörer, ein SIM-Tool, ein kleines Mikrofasertuch und praktischerweise eine transparente Schutzhülle, damit euer Gerät von Anfang an geschützt ist. Da bleiben eigentlich keine Wünsche offen.
Optik & Verarbeitung
Das U11 ist 153,9mm hoch, 75,9mm breit, 7,9mm tief und wiegt ca. 172 Gramm. Vorder- und Rückseite bestehen aus Glas, das zu den Kanten hin abgerundet ist und nahezu nahtlos in den seitlichen Metallrahmen übergeht. Die Rückseite bricht das Licht sehr schön, wirkt ab und an fast schon flüssig und erinnert ein wenig an die des bereits von uns getesteten Honor 9 (sieht aber nochmals schöner aus). Die Oberfläche spiegelt so stark, dass man sie zur Not auch als Spiegel verwenden kann und ist DAS Paradebeispiel eines Fingerabdruck-Magneten. Wer dieses Gerät ohne Hülle nutzt (das Gorilla Glas 5 sollte ja eigentlich was aushalten), kommt vermutlich aus dem Wienern gar nicht mehr raus. Das U11 fühlt sich wirklich gut an, kommt vom Grip her aber (ohne Schutzhülle) ein wenig rutschig daher. Die Verarbeitung ist dem Preis entsprechend auf höchstem Niveau, bietet keine Kritikpunkte und kann daher vollkommen überzeugen. Das U11 ist staub- und wasserdicht nach IP67 Standard (also nur bis zu gewissen Grenzwerten).
Die linke Gehäuseseite ist frei von jeglichen Bedienelementen. An der rechten Seite befinden sich die einzigen beiden physischen Tasten in Form einer Lautstärkewippe und einem darunter platzierten, leicht geriffelten Power Button, der dadurch leichter zu ertasten ist. Die Druckpunkte sind klar und knackig. An der Oberseite befindet sich der Kartenslot für 1ne Nano-SIM Karte und eine Micro-SD Speicherkarte (es gibt aber auch noch eine Dual-SIM Variante mit wahlweise 2. SIM oder Micro-SD) und Mikrofon Nr. 1. An der Unterseite Mikrofon Nr. 2, ein USB-C 3.1 (Gen1) Port und ein Lautsprecher (Woofer), der für die tiefen Frequenzen zuständig ist. Auf der Vorderseite oberhalb des Displays eine Benachrichtigungs-LED, die Ohrmuschel mit integriertem Lautsprecher für die hohen und mittleren Frequenzen, der Annäherungssensor, Mikrofon Nr. 3 und die 16 Megapixel Frontkamera. Unterhalb des Displays minimalst eingelassen der mittig platzierte Homebutton als kapazitive Softkey-Taste inkl. Fingerabdrucksensor, der zuverlässig und zügig funktioniert. Links und rechts nebendran die beiden Softkeys für Zurück und das Multitasking, die nur bei Aktivierung kurzzeitig aufleuchten. Eine Platzierung des Zurück-Buttons auf der rechten Seite des Homebuttons wäre allerdings geschickter gewesen. Auf der Rückseite befindet sich die 12 Megapixel Hauptkamera, der dazugehörige Doppel-LED-Blitz und weiter unten Mikrofon Nr. 4.
Da die Kopfhörerbuchse einem universell verwendbaren USB-C Anschluss weichen musste, können Kopfhörer mit regulärem 3,5mm Klinkenstecker lediglich über den beiliegenden, etwas zu lang geratenen USB-C auf 3,5mm Audioadapter verbunden werden, den wir aufgrund von starken Verbindungsproblemen nicht antesten konnten. Dass man nicht mehr gleichzeitig laden und Musik hören kann, ist ebenfalls ein weiterer Nachteil des Ganzen.
Technik
Im Inneren des U11 werkelt Qualcomms aktuell schnellster mobiler 64bit Prozessor. Ein Snapdragon 835 Achtkernprozessor, der mit bis zu 2,45 GHz taktet. Des Weiteren ist es mit 4GB Arbeitsspeicher und 64GB internem Speicher ausgestattet, der sich per MicroSD Karte um max. 2TB erweitern lässt. Im Antutu Benchmark erreichte die Hardware 172.092 Punkte. An ausreichend Power mangelt es also nicht und Platzprobleme dürften spätestens mit einer separat erhältlichen Speicherkarte auch der Vergangenheit angehören. Als Betriebssystem läuft Android Nougat (aktuell in Version 7.1.1), das mit HTCs Sense Oberfläche optimiert wurde und dank der guten Hardware vorbildlich flüssig läuft. Das U11 verfügt über ein 5,5 Zoll Super LCD5 Quad-HD Gorilla Glass 5 Display mit einer Bildschirmdiagonale von 139mm, das mit 2.560×1.440 Pixeln und einer Pixeldichte von 534ppi auflöst. Es hat eine gute Blickwinkelstabilität, einen guten Schärfegrad, eine tolle Farbdarstellung. Auch unter voller Sonneneinstrahlung ist alles noch gut zu ablesbar.
Als Akku wurde ein 3.000mAh Lithium-Ionen-Akku verbaut, der einen zwar gut durch einen 18-Stunden-Tag bringt, bei etwas intensiverer Social-Media Nutzung aber auch schon mal vorher an die Steckdose muss. Im 3G/4G Netz sollen Gesprächszeiten bis zu 24,5 Stunden und Standbyzeiten (ebenfalls im 3G/4G Netz) von bis zu 14 Tagen möglich sein. Dank Schnellladung 3.0 ist der Akku in knapp 100 Minuten vollständig aufgeladen. Energiesparmodus und Extrem-Energiesparmodus sind ebenfalls an Bord. Des Weiteren verfügt das U11 über eine NFC-Schnittstelle, Bluetooth 4.2, WLAN 802.11 a/b/g/n/ac im 2,4 und 5 GHz-Betrieb, Streaming zu Chromecast-/DLNA-/AirPlay- und Miracast-Geräten. An Sensoren sind Umgebungslichtsensor, Näherungssensor, G-Bewegungssensor, Kompasssensor, Drehratensensor, Magnetsensor, Fingerabdrucksensor, Sensor-Hub & Kantensensor mit an Bord. An Navigationssystemen bietet das Gerät GPS, A-GPS, GLONASS & Beidou. Der SAR-Strahlungswert liegt bei 0,95 W/Kg.
Edge Sense
Mit dem Enge Sense Feature liefert das U11 ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal ab. Im unteren, seitlichen Rahmen befinden sich druckempfindliche Sensoren, die durch einen kurzen oder längeren und kurz anhaltenden Druck auf die untere Gehäuseseite das Aktivieren diverser Funktionen ermöglichen. Somit kann man wahlweise die Kamera- App starten, den Standard Sprachassistenten aufrufen, Alexa ausführen, eine bestimmte App starten, einen Screenshot machen, die Taschenlampenfunktion aktivieren, eine sofortige Sprachaufnahme starten, HTC Sense Companion ausführen oder den WLAN-Hotspot ein-/ausschalten. Ist eine Tastatur aktiv, kann durch Edge Sense die Sprache-zu-Text Funktion gestartet werden, bei der man auch unterwegs ganz einfach eine Nachricht einsprechen und versenden kann. Des Weiteren ist auch ein Makro Feature in Planung das bspw. durch einen einfachen Druck ermöglichen soll, eine Foto-App zu starten und im Anschluss ein Foto mit einem vordefinierten Filter zu schießen. Natürlich hätte man das Ganze alternativ auch mit einem separaten Funktionsknopf realisieren können, aber normal kann schließlich jeder. Und in der Praxis geht diese sog. „Squeeze-Funktion“ schon nach kurzer Eingewöhnung unglaublich intuitiv von der Hand. Als wäre es nie anders gewesen. Von daher ein durchaus tolles Feature. Die Druckempfindlichkeit lässt sich genauso einstellen wie visuelles Feedback und Vibrationsfeedback.
Kamera
Fotofunktion der Hauptkamera:
Die auf der Rückseite verbaute Hauptkamera mit HTC UltraPixel 3 Technologie (mit 1,4μm großen Pixeln) verfügt über eine ƒ/1,7 Blende und bringt es mit ihrem BSI Sensor auf eine Auflösung von 4032x3024Pixeln/12,2 Megapixel. Des Weiteren bietet sie optische Bildstabilisierung (OIS), Doppel-LED-Blitz, einen Selbstauslöser bis zu 10 Sekunden, Gesichtserkennung, Pro Modus mit manueller Kontrolle, 32 Sek. Langzeitbelichtung, RAW-Format Unterstützung, HDR-Boost, Panoramafunktion, Hyperlapse (Zeitraffer), Zeitlupenvideos in 1080P bei 120fps, 4K Videoaufnahme mit 3D-Audio, Hi-Res-Audio, akustischem Fokus und Video Pic. Kombiniert man die Kamerafunktion mit Edge Sense, ist sie bereits 1ne Sekunde nach einem kurzen Drücken einsatzbereit. Das Dropdown-Kameramenü ist logisch aufgebaut und in die 3 Abschnitte Foto (Foto/Panorama/Pro), Video (Video, Hyperlapse (Zeitraffer), Zeitlupe) und Selfie (Selfie Foto, Selfie Panorama, Selfie Video) unterteilt. Beim DxO Mark – einem zuverlässigen Industriestandard für die Bildqualitätsmessung und Bewertung von Kameras und Linsen – hat die Kamera des U11 90 Punkte erreicht und ist somit die zurzeit am besten bewertete Smartphone-Kamera in der DxO Mark Geschichte. Zum Vergleich: Die Kamera des Galaxy S8 erreichte hierbei 88 Punkte.
Egal ob man sich die Fotos auf dem 5,5 Zoll Display des U11 oder bspw. auf einem 27Zoll iMac mit 5K Auflösung betrachtet – Die Kamera liefert in vielen Fällen schon verdammt gute Fotos ab, die auch etwas herangezoomt noch eine wirklich gute Bildqualität bieten. Auch Nahaufnahmen können beachtliche Details zum Vorschein bringen, wie ihr bspw. der Grashüpfer- oder Blütenaufnahme in den Beispielfotos entnehmen könnt. Panoramaaufnahmen werden ebenfalls gut verarbeitet, können bei genauerer Betrachtung aber auch mal sehr feine, vertikale Übergangslinien in etwas dunkleren Bereichen zum Vorschein bringen und die Lowlight-Performance bewegt sich im Vergleich zu anderen aktuellen Smartphones auch eher im guten Durchschnitt. Alle nun folgenden Beispielfotos der Hauptkamera wurden im 12 Megapixel Modus ohne Bildverbesserungen (wie bspw. HDR oder Auto HDR) geschossen.
Videofunktion der Hauptkamera:
Videos können in den Auflösungen MMS (176×144), QVGA (320×240), HD (1280×720), FHD (1920×1080) und 4K (3840×2160) und mit den Soundprofilen Hi-Res Audio & 3D Audio aufgenommen werden. Bei letzterem lässt sich optional ein Acoustic Focus aktivieren, der die Klänge eines herangezoomten Objektes fokussiert, indem sie zusätzlich verstärkt werden. Die Kamera bietet einen Ultraspeed Autofokus Modus, der sich so schnell und präzise auf das Motiv konzentriert, wie das menschliche Auge. Dies kommt vor allem bewegten Objekten, Live Footage und Aufnahmen bei schlechteren Lichtverhältnissen zugute. 4 omnidirektional positionierte, sich gegenseitig ergänzende Mikrofone ermöglichen eine qualitativ hochwertige 3D Audio-Aufnahme aus allen Richtungen und die Temporal Noise Reduction Technologie reduziert das bekannte Bildrauschen, indem sie die Informationen aus vorherigen und nachfolgenden Frames analysiert und somit scharfe und sauberere Videoaufnahmen ermöglicht.
Frontkamera:
Die Frontkamera löst mit 16 Megapixeln (laut Bildinformationen 15,9MP) und einer Auflösung von 4608×3456 Pixeln auf, verfügt über eine ƒ/2.0 Blende und ist mit dem gleichen HDR Boost/der gleichen Rauschunterdrückung ausgestattet, wie die Hauptkamera. Ein BSI Sensor ist auch hier mit dabei. Das klingt erst mal ziemlich cool und macht auch gute Fotos. Trotzdem ist und bleibt es eine Frontkamera, die eben für Selfies gedacht ist und daher qualitativ nicht an die Hauptkamera heran kommt. Mit Live Make-Up, Auto-Selfie (stillhalten oder lächeln), Stimmen-Selfie, einem Selbstauslöser bis zu 10 Sekunden Selfie-Panorama hält sie außerdem ein paar nette Features bereit und Full HD Videoaufnahmen sind auch möglich.
Interne Lautsprecher
Ich war 2013 selbst Besitzer eines HTC One M7, das u.a. für seine wirklich überragenden Stereolautsprecher bekannt war. Da ich seitdem kein HTC Gerät mehr in der Hand hatte, war ich umso gespannter, wie sich die Lautsprecher mit der Zeit weiterentwickelt haben. Im Gegensatz zum One M7 ist das U11 mittlerweile wasserdicht, was vermutlich ein Umkonstruieren der Lautsprecher mit sich zog, die sich leider etwas negativ auf die Lautsprecher ausgewirkt hat. Der in der Hörmuschel verbaute Hochtöner (der auch für die Mitten zuständig ist) soll in Verbindung mit dem an der Unterseite platzierten Woofer für eine natürliche Klanglandschaft mit außergewöhnlicher Präzision sorgen. So heißt es zumindest bei HTC. Leider klingt das in der Praxis nicht ganz so begeisternd. Der Klang ist zwar nicht verkehrt und überdurchschnittlich laut, jedoch kommt das Klangbild unabhängig vom gewählten Musik- oder Theatermodus sehr höhenbeton und flach daher. Es fehlt dem Ganzen einfach an Substanz. Auf Dauer macht Musikhören mit den Lautsprechern nur bedingt Spaß; Youtube-Videos hingegen klingen im Theatermodus ganz passabel. Mit iPhone SE-Lautsprechern lässt sich das trotzdem nicht vergleichen und auch ein knapp halb so teures Honor 9 (beide nicht wasserdicht) hat diesbezüglich ein wenig die Nase vorn.
HTC USonic In-Ear Kopfhörer
Die dem Lieferumfang beiliegenden, dunkelgrauen Kopfhörer sind In-Ears, die in den Gehörgang eingesetzt werden. Vor allem im Sommer ein klarer Vorteil, denn mit Bügelkopfhörern läuft einem schon nach kurzer Zeit der Schweiß den Kopf hinunter. Da beim U11 aufgrund unnötiger Modernisierungsmaßnahmen die reguläre Kopfhörerbuchse weggefallen ist, werden die In-Ears über einen USB-C Stecker verbunden, der mit 19mm Länge allerdings etwas lang ausgefallen ist. Sie sind ausschließlich an USonic-kompatiblen HTC-Geräten nutzbar, wiegen 17 Gramm und haben eine Kabellänge von 110cm. Auch wenn das gummierte Kabel in keiner Flachbandform vorliegt, hält sich das Kabelgewirr in Grenzen. Die integrierte Fernbedienung verfügt über ein Mikrofon (mit guter Qualität) und lediglich einem Button, der so gut wie gar nicht herausragt und daher nur schwer zu ertasten/bedienen ist. Er ermöglicht es, Songs zu pausieren, wiedergeben oder zu überspringen, Anrufe entgegenzunehmen/zu beenden oder den Google Assistant zu starten. Da keine Lautstärketasten vorhanden sind, muss die Lautstärke direkt am Smartphone geregelt werden. Ein 3-faches Drücken, um zum vorherigen Song zurückzuspringen, ist ebenfalls nicht möglich. Die Bedieneinheit ist 14cm vom Ohrhörer entfernt und dürfte in den meisten Fällen grad noch so überm T-Shirt Kragen herausragen. Nutzer, die ihr Kopfhörerkabel unter der Kleidung hindurchführen, bleiben also vom lästigen Hochziehen des Kabels vor jeder Bedienung verschont, wie man es leider von so vielen Headsets und Kopfhörern kennt.
Vor der ersten Nutzung vermessen die Kopfhörer das Innenohr. Dies geschieht mit einer sonarähnlichen Technologie, die einen kurzen Testton aussendet, der von den nach innen gerichteten Mikrofonen der Kopfhörer aufgefangen wird. Aus den ermittelten Werten wird ein individuelles Klangprofil erstellt, das optimal auf den Nutzer zugeschnitten ist. Diese Methode funktioniert so gut, dass jegliche Equalizer – die man sonst meist zum Musikhören verwendet – überflüssig werden (und daher auch nicht vorhanden sind). Der Klang ist sehr gut abgestimmt und kann mit klaren Höhen, angemessen präsenten Mitten und einem präsenten Bassfundament punkten. Natürlich können auch mehrere Audioprofile angelegt werden, falls bspw. der Partner einen weiteren USonic Kopfhörer für 40€ nachbestellen möchte. Als zweites Feature verfügen die Kopfhörer über aktive Rauschunterdrückung (Active Noise Cancelling), die über die nach außen gerichteten Mikrofone permanent den Umgebungsschallpegel überwacht und den Klang schnell und automatisch an neue Geräusche und Störungen anpasst. In der Praxis funktioniert diese Technik auch ganz gut und lässt einen noch besser in seine Musik abtauchen. Dennoch sollte man auch hier keine Wunder erwarten, da die Umgebungsgeräusche lediglich in gewissem Umfang reduziert werden.
Alexa
Mit der vorinstallierten HTC Alexa App können amazon.de Kunden auch ohne Echo oder Echo Dot Gerät die Vorzüge von Amazons eigener Sprachassistentin genießen, die auch im Standby Modus durch einen Sprachbefehl aktiviert werden kann. Dadurch ist das U11 das weltweit erste Smartphone, das Amazons Alexa auf Zuruf aktiviert. Ermöglicht wird dies durch permanent aktivierte Mikrofone. Wie bereits von anderen Sprachassistenten wie Siri usw. kann man Alexa bspw. nach dem Wetter fragen, (mit entsprechendem Equipment) das Wohnzimmerlicht einschalten, Musik abspielen, Restaurants suchen, Kalendertermine checken, Dinge bestellen u.v.m. Auch Fragen wie bspw. „Wie hoch ist der Eifelturm?“ werden anstandslos beantwortet.
Leider muss in gesperrtem Zustand nach jedem „Alexa“ erst mal das Display entsperrt werden, was zwar ein wichtiger Aspekt in Sachen Sicherheit ist, dem Ganzen aber ein wenig die Freude nimmt. Außerdem reagiert die App nicht nur auf die eigene Stimme, sondern auf jede – Also auch auf TV-Werbung. Ob man das Ganze parallel zu Googles Sprachassistenten wirklich benötigt und ob die Sache mit den stets aktiven Mikrofonen so eine gute Idee ist, muss jeder selbst entscheiden. Für alle, die einen Nutzen aus diesen virtuellen, persönlichen Assistenten ziehen können aber definitiv ein tolles Feature. Und das ganz ohne zusätzliche Hardware.
Sense Companion
Sense Companion ist HTCs digitaler Begleiter und Assistent, der deine täglichen Abläufe analysiert, um dir personalisierte Tipps und Empfehlungen geben zu können. Das U11 erinnert dich bspw. an Tagen mit eingetragenen Kalenderterminen daran, den Akku rechtzeitig aufzuladen oder ggf. eine Power Bank mitzunehmen, damit dir unterwegs nicht unerwartet der Akku ausgeht. Es schlägt vor, Junk-Dateien und unbenutzte Apps zu löschen, um mehr Speicherplatz zu bekommen. Es teilt hinsichtlich des bevorstehenden Wetters mit, ob man sich warm anziehen/einen Regenschirm mitnehmen sollte oder informiert einen, wenn das Wochenende mieses Wetter mit sich bringt, damit man besser planen/umplanen kann. Es kann deine gelaufenen Schritte erfassen und in einem wöchentlichen Bericht zusammenfassen. Es informiert dich an neuen Orten über interessante Plätze und Sehenswürdigkeiten oder empfiehlt dir Restaurants in der Umgebung. Es verfolgt die aktuelle Verkehrslage zwischen Haus und Arbeitsplatz, um bei Staus und sonstigen Hindernissen an ein früheres Losfahren zu erinnern oder über Google Maps eine alternative Route zu finden.
Hands-on Video
Fazit
Mit dem U11 haben HTC ein Android-Flaggschiff auf die Beine gestellt, das nicht nur hervorragend verarbeitet ist, sondern dank gläserner Vorder- und Rückseite auch optisch gut was hermacht. Die in 5 Farben erhältliche, äußerst schicke Rückseite ist nicht nur ein echter Blickfang, sondern gleichzeitig auch das beste Beispiel für einen Fingerabdruck-Magneten. Wie gut, dass dem umfangreichen Lieferumfang nicht nur ein Mikrofasertuch, sondern auch eine Schutzhülle beiliegt. Mit dem aktuell schnellsten Snapdragon Prozessor, 4GB Arbeitsspeicher und 64GB internem Speicher (der per MicroSD Karte um weitere 2GB erweitert werden kann) ist das U11 hardwaretechnisch sehr gut aufgestellt. Nicht verwunderlich also, dass die Android Software vorbildlich läuft und im Zusammenspiel mit HTCs Sense Oberfläche ein gut strukturiertes, übersichtliches Betriebssystem bildet, an dem es nur wenig zu bemängeln gibt. Die 12 Megapixel Hauptkamera wurde im DxO Mark zur aktuell besten Smartphone-Kamera gekürt und auch die 16 Megapixel-Frontkamera bietet eine gute Grundlage für Selfies & Co. Alleinstellungsmerkmale wie das Edge Sense Feature, mit dem sich durch einen Druck auf den Rahmen diverse Funktionen aktivieren lassen oder die Aktivierung von Amazons eigener Sprachassistentin durch ein einfaches „Alexa“ machen das U11 zusätzlich attraktiv. Ein weiteres, kleines Highlight bilden die beiliegenden In-Ear Kopfhörer, die dank Ohrvermessung nicht nur automatisch für einen tollen Klang sorgen, sondern dank aktiver Geräuschunterdrückung auch störende Umgebungsgeräusche reduzieren und einen somit noch besser in die Musik abtauchen lassen. Was uns am U11 nicht ganz so gut gefallen hat, war die weggefallene Kopfhörerbuchse, die etwas verbesserungswürdige Kabelfernbedienung der Kopfhörer und die doch sehr durchschnittlich klingenden internen Lautsprecher, was vermutlich an der Wasserdichtigkeit des Gerätes liegen dürfte. Das HTC U11 ist in den Farben Schwarz/Silber/Blau/Weiß und seit neustem auch in Rot erhältlich und kann aktuell zu einer UVP von 749€ erworben werden.
Positiv
+Beiliegende In-Ear Kopfhörer mit Ohrvermessung und aktiver Geräuschunterdrückung
+Verfügt über die aktuell am besten bewertete Smartphone-Kamera (DxO Mark)
+Hochwertige Verarbeitung
+3D-Tonaufnahmen mit 4 Mikrofonen und Acoustic Focus Technologie
+Schutzhülle im Lieferumfang enthalten
+Innovative Edge Sense Technologie
Negativ
-In-Line Fernbedienung des beiliegenden Kopfhörers ohne Lautstärketasten
-Rückseite äußerst anfällig für Fingerabdrücke
-Sehr durchschnittliche interne Lautsprecher
-Keine Kopfhörerbuchse
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