2016 Audi A4 Avant Fahrbericht
Wir hatten die Möglichkeit den neuen Audi A4 Avant zu testen, die Kombivariante des neuen Audi A4, den wir ja bereits hier im Test hatten. Wenn ihr auf Kombis steht, dann solltet ihr euch auf jeden Fall unseren Audi A4 Avant Fahrbericht anschauen.
Ich muss zu Beginn gleich sagen dass ich persönlich kein Kombifan bin. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt muss man sich auch mal Gedanken über ein Auto mit mehr Kofferraumvolumen machen, vor allem dann wenn Nachwuchs ansteht und man Platz für den Kinderwagen und alles andere braucht.
Kombis sind in der letzten Zeit auch optisch deutlich attraktiver geworden, das muss selbst ich zugeben. Positiv muss man hier Audi nennen, denn die Kombis, die bei Audi Avant genannt werden, sehen einfach echt schön aus. Auch sind sie optisch recht sportlich, was ebenfalls ein Pluspunkt ist, denn auch wenn man mit der Familie unterwegs ist will man ja nicht auf ein schickes Auto verzichten.
Audi hat bei der jetzigen Baureihe die Limousine und den Avant gleichzeitig vorgestellt, so müssen die Avant-Fans nicht warten und können ihr neues Liebling direkt bestellen. Vor allem als Geschäftswagen macht der Avant eine gute Figur und ist oft auf deutschen Straßen anzutreffen. Auch in meinem Bekanntenkreis haben die Aussendienstler sich meist für einen Audi A4 Avant entschieden. Die Motorenpalette reicht vom 2.0 TFSI Vierzylinder mit 110 kW / 150 PS bis zum 3.0 TDI Sechszylinder mit 200 kW / 272 PS, da dürfte also für jeden Fahrer etwas dabei sein. Der Kofferraum bietet wie von einem Avant gewohnt viel Stauraum, 505 Liter sind hier direkt verfügbar, wenn man die Sitze umklappt, sogar 1.510 Liter. Der Ausflug zum schwedischen Möbelhaus kann also kommen!
Zu den designtechnischen Neuheiten des Fahrzeugs habe ich ja bereits bei unserem Audi A4 Limousinen Fahrbericht einige Zeilen verfasst. Audi hat bei dem neuen Modell auf das altbewährte Design gelegt und keine Experimente gemacht, der Audi-Fan wird es ihm danken, denn die grobe Form ist schon ein Blickfang. Die Änderungen stecken im Detail. So liegt die Motorhaube so auf der Karosserie auf, dass sie sich bündig mit der Tornadolinie an der Seite ergänzt. Der Audi-typische Singleframe ist wie beim Audi TT und Audi Q7 kantiger geworden, was meiner Meinung nach die Sportlichkeit unterstreicht und der Front den modernen Touch verleiht.
Auch im Motorraum wurden einige Änderungen vorgenommen, so ist der Einlassstutzen für das Wischwasser nun seitlich angebracht, so dass bei einem versehentlichen Verschütten nicht alles über den Motor fließt. Die Seitenspiegel sind an der Seite der Fahrertür etwas nach unten gewandert, dies soll vor allem bei schnellen Geschwindigkeiten für weniger Luftgeräusche sorgen und somit angenehmer für den Fahrer sein. Generell fährt sich der Audi A4 Avant sehr leise. Wenn ich dies beispielsweise mit meinem Fahrzeug vergleiche, welches von einem bayrischen Hersteller stammt, dann bin ich schon sehr erstaunt wie Audi es hinbekommt den Motorraum so gut abzudichten. Selbst der Diesel ist hier angenehm leise. Vielleicht ist er einigen aber auch zu leise, denn ein sportlicher Sound will sich so gar nicht entwickeln. Dafür müssen die Kunden dann wohl zu den bald folgenden S oder RS-Varianten des Audi A4 greifen, diese werden dann einen schön sportlichen bis brachialen Sound bieten, da bin ich mir sicher, hierzu könnt ihr euch mein Video zum Audi S3 oder Audi RS6 anschauen und mal „reinhören“. Das neue Modell hat bis zu 120 Kilogramm abgespeckt, was schon eine wirklich beachtliche Leistung ist. Auch bietet der Avant einen cW-Wert auf 0,26 auf den die Entwickler besonders stolz sind.
In Sachen Assistenzsysteme bietet der Audi A4 so ziemlich alles was Audi derzeit im Portfolio hat. Von den alten Bekannten wie dem Totwinkel-Warner oder dem Parkassistent bis hin zu den neuen Systemen wie dem automatischen Stopp & Go Assistenten, der bei einem Stau dem Fahrer die Arbeit abnimmt und ihn entlastet. Dazu findet ihr in meinem Audi A4 Fahrbericht mehr Informationen.
Kommen wir mal zum Infotainment. Audi hat hier wie ich finde eine sehr elegante Lösung vorgestellt. Beim neuen Audi A4 ist das Infotainment-Display nun fest auf dem Armaturenbrett angebracht. Kritische Stimmen behaupten es sieht aus wie ein Tablet dass man sich auf das Armaturenbrett gestellt hat. Auch ich bin eher ein Freund von eingelassenen oder einfahrbaren Displays. Aber wie gesagt, Audi hat hier dass wohl schönste Display im Mittelklasse-Bereich vorgestellt. Schlicht, elegant und was mir immer sehr wichtig ist, keine zu breiten Ränder.
Durch die feste Platzierung auf dem Armaturenbrett kann dieses niedriger und schlanker gestaltet werden, was dem A4 definitiv zugute kommt. Alles wirkt sehr aufgeräumt und schlicht. Zuviele Knöpfe können das Innenraumdesign wirklich stören, deshalb haben sich die Designer von Audi auf die wichtigsten Features konzentriert. Bei der optional erhältlichen Klimaautomatiik sind ist die Temperaturanzeige in die Bedientasten gewandert, was nicht nur edel aussieht, sondern auch richtig cool ist. Dieses Feature kennen wir ja bereits vom Audi TT. Das Audi virtual cockpit wurde übrigens auch zuerst im Audi TT vorgestellt und bietet euch ein volldigitales Tacho. Dadurch bekommt der Fahrer die Möglichkeit genau die Informationen auf dem Tacho zu sehen, die ihm wichtig sind. So können auf Knopfdruck Geschwindigkeit und Drehzahl verkleinert werden um die Navigationskarte in voller Größe darzustellen.
Mein nächstes Auto wird auf jeden Fall ein Digitaltacho besitzen, ich finde es einfach viel nützlicher als die „alte“ Variante. Ich kann die Kritik einiger Zuschauer an Digitaltachos in meinen Videos nicht verstehen, da das Display mit 60 fps arbeitet, sind die Bewegungen flüssig. Ich kann den ganzen Kritikern nur empfehlen sich mal in ein Fahrzeug mit Digitaltacho zu setzen und damit herumzufahren, sie werden sicherlich genau so begeistert sein wie ich. Übrigens werden alle grafischen Oberflächen vom mobilen Nvidia Tegra Prozessor berechnet.
Audi A4 Avant g-tron
Auf der IAA 2015 in Frankfurt stellte Audi auch den neuen Audi A4 Avant g-tron vor. Er folgt dem Beispiel des 2013 vorgestellten Audi A3 g-tron. In dem Wagen sind vier Erdgastanks verbaut, diese sind unter den Fondsitzen und dem Kofferraumboden platziert, fassen insgesamt 19kg Erdgas für eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Zusammen mit dem Benzintank, der für weitere 450 Kilometer sorgt, kommt der Audi A4 Avant g-tron auf eine maximale Reichweite von 950 Kilometer. Dank dem Audi e-gas Projekt Power to Gas können hier Fahrer CO2-Neutral unterwegs sein. Wer sich für die Erdgasvariante interessiert, der muss allerdings noch bis 2016 warten, denn erst dann steht dieser Motor auch zur Auswahl bereits. Also ist hier noch Geduld gefragt. Passend zum Audi A4 Avant g-tron habe ich vor Ort auch noch ein Video gemacht, in dem noch einmal erläutert wird was den g-tron ausmacht.
Mein Audi A4 Avant
Beginnen wir mal bei den Ausstattungslinien. Bei mir muss es die Linie A4 Avant sport sein, hier gibt es Innen sowie Aussen Details die den Wagen sportlicher wirken lassen. Passend dazu muss es auch noch das S line Exterieurpaket sein. Das Ausstattungspaket Technology selection muss auch mit an Bord, hier bekommt man das Audi virtual cockpit, die MMI Navigation plus mit Audi smartphone Interface und den Komfortschlüssel und elektrisch öffnender und schließender Gepäckraumklappe.
Kommen wir dann zum wohl wichtigsten Punkt für viele Fahrer, dem Antrieb. Ich habe mehrere Motorvarianten getestet und ich entscheide mich hier für den meiner Meinung nach Preis-/Leistungssieger, den sport 2.0 TFSI ultra, dieser bietet 140 kW / 190 PS, beschleunigt den Wagen von 0 auf 100 km/h in nur 7,5 Sekunden, hat eine Höchstgeschwindigkeit von 238 km/h und einen Durchschnittsverbrauch von 5,3 l/100km. Wer es noch flotter haben möchte, der hat hier auch noch die Möglichkeit den sport 2.0 TFSI mit 252 PS zu bekommen oder man entscheidet sich für die 3.0 TDI Motoren mit 218 PS bzw. 272 PS. Die 7 Gang S tronic hat mir so gut gefallen dass ich gerne auf eine Handschaltung verzichten kann und zur Automatik greife.
Mir reichen aber 190 PS vollkommen aus im Alltag und deshalb fällt meine Entscheidung auf diesen Motor. Die Aussenfarbe wird hier Monsungrau Metallic, eine wirklich passende Farbe für den Wagen. Bei den Reifen fällt meine Entscheidung auf die schicken 18 Zöller im 5-Speichen-Dynamik-Design in der Größe 8 J x 18 mit 245/40er Bereifung. Dass ich bei einem Neuwagen die Audi Matrix LED-Scheinwerfer auswähle versteht sich von selbst. Für die Optik werden auch noch die Scheiben abgedunkelt. Kommen wir zum Innenraum, schwarze Ledersitze sind bei mir ein Muss, hier wähle ich die Lederausstattung Milano.
Beim Lenkrad wird es auch schön sportlich, denn es kommt das Sportkontur-Lederlenkrad zum Einsatz, welches unten abgeflacht ist, für mich ebenfalls sehr wichtig; man hat das Lenkrad immer in der Hand und da muss ein Handschmeichler ran! Die entspannende Ambientebeleuchtung wird auch ausgewählt. Und nun zur Sonderausstattung. Bei den Assistenzsystemen wird es zuerst einmal das Assistenzpaket Parken, welches den Wagen mit Umgebungskameras und dem Parkassistenten ausstattet. Und da ich auch viel in der Stadt unterwegs bin entscheide ich mich für die Kombination aus Assistenzpaket Stadt und Parken, denn hier bekommen man einen Preisvorteil.
Mein aktueller Wagen verfügt über ein Head-Up Display, also will ich dieses Feature nicht mehr missen. Auch die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung muss mit an Bord. Mit dem Assistenzpaket Tour bekommt man noch die Assistenzsysteme die einem bei langen Autobahnfahrten unter die Arme greifen, also nichts wie rein damit! Somit bin ich am Ende mit meinem Audi A4 Avant mit sport 2.0 TFSI ultra S tronic bei einem Gesamtpreis von 56.580 Euro angekommen.