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Test: Amazon Kindle Paperwhite (2015)

29.06.2015

Test: Amazon Kindle Paperwhite (2015)

Vor kurzem stellte Amazon seinen neuen Kindle Paperwhite vor, der mit einer höheren Auflösung bei gleichbleibender Akkulaufzeit punkten konnte. Da dies auch der erste Kindle Paperwhite bei uns im Test ist, zeigen wir euch nicht nur was neu ist, sondern auch was der Ebook-Reader überhaupt sonst noch alles kann.

Amazon hat mit dem Kindle einen der beliebtesten Ebook-Reader der Welt kreiert. Waren die ersten Versionen noch mit Keyboard und Steuerkreuz zu bedienen, ging man mit dem Kindle Touch bald mit der Zeit und brachte damit den ersten Amazon-Ebookreader mit Anfass-Bedienung heraus. Als nächstes hatte man vor, das Problem, dass Bücher bei wenig Licht schlecht zu lesen sind, aus der Welt zu schaffen. Allerdings war an ein herkömmliches Hintergrundlicht, wie in den LCD-Bildschirmen der Tablets und Smartphones verbaut, nicht zu denken. Man wollte ja nicht, dass der Leser seine Augen beim langen Lesen durch das grelle Licht eines Displays überanstrengt. Und eleganter als eine externe Leselampe sollte es auch sein.

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Die Idee zum Kindle Paperwhite war entstanden. Der Reader beleuchtet seinen Bildschirm mit einem ausgeklügelten Lichtsystem von vorn statt aus dem Hintergrund. Dadurch blendet das Licht nicht die Augen des Lesers, da das Licht auf den Bildschirm und nicht in Richtung Augen leuchtet. Das Ergebnis ist ein angenehmes Licht, mit dem das Display auch in schwach erleuchteten Räumen hervorragend lesbar ist. Das funktioniert auch umgekehrt sehr gut, nämlich wenn man zB im grellen Sonnenlicht seine Tageszeitung auf dem Reader lesen möchte. Durch die Beleuchtung und das spiegelungsarme Display hat man keinerlei Probleme, Texte auch bei starkem Umgebungslicht zu lesen.

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Bei der mittlerweile 7. Modellgeneration wurde das geniale Beleuchtungsverfahren noch einmal verfeinert. Der Bildschirm wirkt gleichmäßig ausgeleuchtet, auch ist der angezeigte Text aus jedem Betrachtungswinkel nahezu gleich gut erkennbar. Es ist also ohne Schwierigkeiten möglich, ein Buch zusammen mit einem Lesepartner zu genießen. Eventuelle Verfärbungen, Rotstiche und auffällige Lichthöfe wie in vergangenen Modellreihen sucht man vergeblich. Beinahe wirkt es, als liege wirklich ein weisses Blatt Papier vor mir. Nur dass mir dieses Blatt mehrere tausend Bücher bietet, wenn ich das will.

Die Haptik des Kindle Paperwhite lässt sich durchweg als angenehm beschreiben. Das samtig anmutende Kunststoffgehäuse wirkt wie aus einem Guss gefertigt und geringste Spaltmaße zum Bildschirmrahmen unterstreichen den dezenten, hochwertigen Gesamteindruck. Man fasst ihn einfach gerne an. Wegen der feinen Oberfläche sollte man vor dem Lesen allerdings ein wenig auf die Reinheit seiner Finger achten, damit der Kindle lange schön bleibt, insbesondere die Rückseite ist doch recht anfällig für Fingerspuren.

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Der neue Paperwhite wiegt mit seinen 205 Gramm bis 217 Gramm etwas mehr als seine Brüder Kindle (ohne Beleuchtung) und Kindle Voyage, lässt sich aber dennoch bequem einhändig halten und bedienen.

Der Rahmen ist im Bezug zum Display etwas erhaben, er steht also ca. 1mm höher als das Display. Dadurch kann der Reader auch ohne Bedenken wegen möglicher Kratzer auf das „Gesicht“ gelegt werden, der Screen ist geschützt. Gleichzeitig lässt sich das Display wegen dem erhabenen Rahmen jedoch auch schlechter reinigen. Bei dauerhaften Gebrauch ist es vermutlich möglich, dass sich an der Ecke zwischen Bild und Rahmen Staub ansammelt.

Durch unsere Lektüren blättern wir per Berührung des kapazitiven Touchscreens. Wir können entweder per Wischbewegung oder, eleganter, durch bloßes Antippen des rechten bzw. linken Bereichs die Seite wechseln. Blättertasten oder Sensoren besitzt der Paperwhite, im Vergleich seinem Bruder, dem Voyage hingegen nicht. Das Touchdisplay erkennt auch verschiedene Gesten wie z.B. pinch, mit der man schnell und einfach die Schriftgröße der Lektüre verändern kann. Das Touchverhalten des Bildschirms ist in mehrere Bereiche eingeteilt. Berührt man das Bild links wird zur vorherigen Seite geblättert, berührt man rechts erreicht man die Kommende. Tippt man in den oberen Bereich, öffnet sich ein Schnellmenü, mit dem sich leicht auf wichtige Optionen wie Bildschirmhelligkeit, Textformat oder eine Suchfunktion zugreifen lässt. Dank EasyReach lässt sich der Kindle leicht mit nur einer Hand bedienen. Im Klaren bedeutet das, dass man mit der linken Hand einhändig durch das Buch navigieren kann, da der linke Bereich etwa ein drittel des Bilds einnimmt, der rechte Bereich zwei Drittel. So lässt sich also mit dem Daumen der linken Hand jeder wichtige Bereich des Bildes recht gut erreichen, mit der rechten Hand entpuppte sich dies als schwierig. Leider bietet sich hierfür keine Einstellungsmöglichkeit.

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Wahlweise lässt sich die Oberfläche im Hochformat oder im Querformat darstellen. Der Kindle hat keine Lagesensoren und kann daher nicht intuitiv die Ausrichtung verändern, wie man es von den meisten Tablet-PCs gewohnt ist.

Ebenfalls neu und vorerst exklusiv für Kindle Paperwhite ist die neue Schriftart Bookerly. Amazon hat diese Schriftart speziell entwickelt, um dem Leser ein noch angenehmeres und komfortableres Lesevergnügen auf digitalen Bildschirmen zu ermöglichen.

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Die neue Schriftart liest sich in der Tat äußerst angenehm. Das verdankt man nicht zuletzt auch der hervorragenden Auflösung des neuen Paperwhite-Displays, welche von bisherigen 212ppi auf sagenhafte 300ppi hochgeschraubt wurde. Damit sehen Texte einfach fantastisch aus. Keine pixeligen Buchstaben mehr, das Geschriebene wirkt wie eine auf Papier gedruckte Lektüre. Ein echter Mehrwert für den digitalen Lesespaß.

Damit dieser auch niemals unerwartet unterbrochen wird, ist es ein leichtes, sich neuen Lesestoff auf seinen Kindle zuladen. Via WhisperSync, wahlweise per WLAN in den eigenen vier Wänden, oder unterwegs im Zug per kostenlosem Mobilnetz-Zugang, kann im Kindleshop der neue Bestseller oder der geliebte Klassiker gekauft oder geliehen werden. In Windeseile ist er auf den Gerätespeicher des Kindle heruntergeladen. Viel-Leser, welche den Speicher ihres Readers schonen wollen, können auch über eine unbegrenzte Kindle-Cloud verfügen und dort ihre Lektüre abspeichern und abrufen. Es steht sogar ein Browser zur Verfügung der sich aber noch im Betastadium befindet, aber Webseiten durchaus gut anzeigen kann. Dass man mit einem E-Ink Display aufgrund des im Vergleich zum LCD langsamen Bildaufbaus nicht so gut surfen kann, sollte klar sein. Dennoch ist es ein nettes Zusatzfeature.

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Ihr stolpert beim Lesen über eine interessante Textpassage, über die es lohnende Hintergrundinformationen gibt? Mit X-Ray könnt ihr die betreffende Passage markieren und ohne die Seite zu verlassen Informationen zum Thema aufrufen. Interessiert euch eine bestimmte Figur in eurem Buch besonders müsst ihr nur ihren Namen markieren. So erhaltet ihr per X-Ray alle wichtigen Infos. X-Ray kann jedoch noch mehr, mit dem Tool lassen sich ganze Szenen und sogar Bilder aus dem Buch extrahieren. Diese werden auf einer Zeitleiste festgehalten und können somit schnell gesichtet werden.

Auch Fremdwörter lernen ist mit dem Kindle ein Leichtes. Mit Word Wise können automatisch einfache Definitionen schwieriger Wörter angezeigt werden, so dass man diese nicht extra nachschlagen muss. Ideal für Kinder, die mit dem Lesen anfangen und Leser die gerne fremdsprachige Bücher lesen. Fremdwörter können auch extra markiert und in einen Vokabeltrainer zur späteren Abfrage eingetragen werden.

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Ich persönlich bin ein Paperwhite-Anfänger, da ich nur Erfahrungen mit dem alten Kindle 4 zum Vergleich bieten kann. Allerdings kann ich abschließend berichten, dass mir der neue Kindle Paperwhite ein unerwartet angenehmes Lesevergnügen bereitet hat. Das stilvolle Design, die leichte Bauweise und der unschlagbar gute Bildschirm sorgten dafür, dass ich den Kindle gern in die Hand nahm und oft lange Zeit nicht mehr aus dieser geben konnte. Der Lesespaß ist ein anderer, als mit einem richtigen Buch, aber gerade für mich als Neuling war er eine tolle Abwechslung und nicht zu letzt deshalb auch so spaßig. Es ist ein gutes Gefühl, besonders für Viel-Leser, seine ganzen Lieblingsbücher immer bei sich zu haben. Dank Cloud-Speicher hat man auch nahezu unendlich Platz zur Verfügung, seine Sammlung stetig zu vergrößern. Auch gestalten die vielen Komfortfunktionen und Features des Kindle meinen Lesenachmittag besonders angenehm. Die für diesen Testbericht zur Verfügung gestellte 3G-Version ohne Sonderangebote ist mit 199€ nicht ganz günstig, den Vorgänger Paperwhite (6. Generation) bekommt man schon ab 99€, dann jedoch ohne 3G und mit Spezialangeboten. Das neue Amazon Kindle Paperwhite bekommt man ab 119€ (WLAN, mit Spezialangeboten). Meiner Meinung nach rechtfertigt jedoch besonders die tolle 300ppi Auflösung und das spitzenmäßig ausgeleuchtete Display des Neulings den Aufpreis. Die Sonderangebote sollen nach Aussage des Herstellers weder aufdringlich noch störend daher kommen. Nur im Standby als Bildschirmschoner und im Hauptmenü am unteren Bildschirmrand sollen sie zu sehen sein. Beim Lesen selbst bleiben sie aus. Wem das nichts ausmacht kann beim Kauf des neuen Paperwhite 20€ sparen, in dem er das Gerät mit den Spezialangeboten ordert.

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