Testbericht: Acer Revo One RL85 Mini-PC
Die taiwanesischen Computerspezialisten von Acer haben mit dem Revo One einen leistungsstarken Windows 8.1 Mini-PC im Repertoire, den wir für euch mal etwas genauer unter die Lupe genommen haben. Mit seinem schicken und kompakten Design zieht er nicht nur an jedem Schreibtisch, sondern vor allem im heimischen Wohnzimmer die Blicke auf sich. Was der kleine Zwerg so zu bieten hat, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.
Modellauswahl
Den Revo gibt es in zahlreichen Varianten, genauer gesagt 12 Stück an der Zahl, die sich hauptsächlich im Prozessor, dem Festplattenspeicher und dem Arbeitsspeicher unterscheiden. Grundsätzlich gibt es 4 verschiedene Prozessoren, 8 Festplattenvariationen / Kombinationen und 2 Arbeitsspeicher-Größen. Die Standard-Farbe des Revo ist weiß. Die 8GB-Modelle haben quasi als Sondermodell nicht nur doppelten RAM, sondern auch ein schwarzes Gehäuse spendiert bekommen. Bei dieser Auswahl kann man fast schon sagen, dass man sich seinen Revo individuell selbst zusammenstellen kann.
Alle Komponenten im Überblick:
Prozessoren: Intel Celeron 2957U / Intel Core-i3 4005U / Intel Core i3 5010U / Intel Core-i5 5200U
Festplatten: 1000GB SSHD / 128GB SSD / 1000GB SSHD + 2000GB HDD / 500GB HDD / 2000GB NAS HDD / 2000GB NAS HDD + 128GB SSD / 3000GB NAS HDD / 4000GB HDD + 128GB SSD.
Arbeitsspeicher: DDR3L SDRAM mit 4 oder 8GB
Für diesen Test haben wir einen weißen Revo One mit der Kennzeichnung DT.SYYEG.010 zur Verfügung gestellt bekommen, der mit einem 2,2GHz getakteten Intel Core i5-5200U Dual-Core 64-bit Prozessor, 4GB Arbeitsspeicher mit DDR3L SDRAM, einer 1000GB SSHD Festplatte und einer zusätzlichen 2000GB HDD ausgestattet ist. Die 1TB Festplatte ist hierbei in 2 Partitionen aufgeteilt, von denen effektiv 457GB für das System und 457 GB für Daten zur Verfügung stehen. Von der zusätzlichen 2TB Platte können effektive 1,81TB genutzt werden.
Lieferumfang
Im Lieferumfang des Revo befindet sich der kompakte Mini-PC, eine Tastatur und eine Maus. HDMI- und / oder Displayport Kabel liegen leider nicht bei, was in Anbetracht des Kaufpreises sicherlich drin gewesen wäre. Als Betriebssystem ist auf dem Revo standardmäßig Windows 8.1 in der 64bit Version vorinstalliert. Alle Komponenten kommen in einem eleganten Weiß daher. Tastatur & Maus kommunizieren über einen USB 2.0 Empfänger kabellos mit dem Revo, der ebenfalls beiliegt.
Optik und Verarbeitung der Hardware
Der Revo an sich macht einen tollen Eindruck. Nicht nur die elegante und moderne Optik weiß zu überzeugen, auch die Verarbeitung ist nahezu makellos. Mit einem Gesamtgewicht von 1067 Gramm ist der Kleine zwar schwerer als man zuerst denkt, doch der Haptik kommt das Gewicht sehr zugute, denn die ist sehr wertig.
Die Gehäusefarbe in Hochglanz-Weiß macht ordentlich was her, ist aber leider auch sehr anfällig für Mikrokratzer, die in der weißen Variante sicherlich nicht so auffallen, wie in der schwarzen. 4 gummierte Standfüße an der Unterseite garantieren einen optimalen, rutschfesten Halt auf nahezu allen Oberflächen. Die Wärmeableitung erfolgt nicht nur über die Lüftungslöcher an der Rückseite, sondern auch über das großflächige Lochgitter an der Unterseite.
Auf der Rückseite befinden sich bis auf den obenliegenden Kartenleser alle Anschlüsse: USB 2.0 (2x), USB 3.0 (2x), Ethernet (LAN), HDMI, Displayport, Kensington-Lock und ein 3,5mm Kopfhöreranschluss. Weiter unten finden sich noch der Stromanschluss, ein Knopf zum abnehmen des Gehäuseoberteiles und der Powerbutton. Eine längliche, weiß leuchtende LED an der unteren Vorderseite signalisiert bei einer durchgehenden Beleuchtung den eingeschalteten Zustand oder blinkend den Energiespar-/Standby-Modus. Zusätzlich finden sich an der Oberseite direkt neben dem Card Reader 3 LEDs für den aktuellen Netzwerkstatus, die sehr schön mit dem Gehäuse verschmelzen, bzw. in ausgeschaltetem Zustand gar nicht sichtbar sind.
Nimmt man das Gehäuseoberteil ab, lässt sich die mittig fest verbaute 1TB Seagate ST1000LM014 Festplatte erahnen. Zur Linken und Rechten befinden sich herausnehmbare HDD-Slots zur Erweiterung der Speicherkapazität in Form von 2,5“ Festplatten auf maximal 6TB. Wie bereits erwähnt, ist bei unserem Modell bereits ein Steckplatz durch eine 2TB Seagate Momentus ST2000LM003 belegt. Mit dieser optionalen Erweiterung des Festplattenspeichers bietet der Revo One aktuell ein ziemlich nützliches Alleinstellungsmerkmal. Schade nur, dass es keinerlei Möglichkeit zur RAM-Erweiterung gibt, denn für die 8GB-Modelle muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen und falls einem die 4GB irgendwann mal nicht mehr ausreichen sollten, schaut man ziemlich in die Röhre. Für den normalen User und Standard-Anwendungen wie Office, Firefox, YouTube & Co. dürften die 4GB aber allemal genügen.
Die Tastatur bietet mit ihren 80 Tasten ein übliches Standard-Layout, ist angenehm kompakt und kommt daher auch ohne Nummernblock daher. Sie wird über 2 AAA-Batterien gespeist und verfügt über eine optische Signalleuchte, falls den Batterien mal der Saft ausgehen sollte. Die Maus verfügt über einen eigenen Ein-/Ausschalter, wird von einer AA-Batterie versorgt und bietet für unterwegs einen innen liegenden Steckplatz für den USB-Empfänger, der im übrigen sowohl Maus als auch Tastatur gleichzeitig bedient und bereits einen der beiden USB 2.0 Ports an der Rückseite dauerhaft in Anspruch nimmt. Beide Eingabegeräte machen einen guten und brauchbaren Eindruck, wobei ich in Sachen Tastaturen schon hochwertigeres in den Händen hatte und das Design ist auch eher Geschmackssache. Aber für den vorgesehenen Einsatz durchaus zufriedenstellend.
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme des Revo gestaltet sich kinderleicht: Per Netzteil wird der Revo mit der Steckdose und über ein leider nicht im Lieferumfang enthaltenes HDMI-Kabel mit dem Fernseher / Monitor verbunden. Schnell noch den USB-Empfänger in eine der beiden USB 2.0 Ports eingesteckt – das wars dann auch schon. Nach einem Druck auf den Power Button an der unteren rechten Rückseite, der erst mal ertastet werden muss, fährt das Gerät das erste Mal hoch und muss sich 14 Minuten lang konfigurieren, mit dem Microsoft Konto verknüpfen und ist danach vollständig einsatzbereit. Der Lüfter arbeitet angenehm leise und ist in den meisten fällen kaum wahrnehmbar. Leider muss man zum Einschalten immer zum Gerät laufen. Das sorgt für einen Abzug im Bedienkomfort, denn die Einbindung eines Infrarot-Ports in der Front zur Nutzung mit einer Universal-Fernbedienung wäre sicherlich kein Hexenwerk gewesen.
Performance & Technik
Zuerst sollte gesagt sein, dass der Revo One keinesfalls aufs Gaming ausgelegt ist, sondern eher als Multimedia-PC, für alltägliche Anwendungen und dem streamen von Filmen konzipiert wurde. Das fällt vor allem anhand der Grafik-Benchmark-Ergebnisse auf: 3DMARK11 – kompletter Funktionstest – Score von P965 (Graphics 883 / Physics 3114 / Combined 722), die wir lediglich der Vollständigkeit halber mit eingebunden haben. Der Revo ist viel mehr für User geeignet ist, die Standard-Anwendungen wie Office, Internet, YouTube usw. nutzen möchten – das jedoch mit guter Performance – und die hat der Revo. Vor allem unser Modell mit dem i5 Prozessor. Alles läuft wie man es erwartet und das sollte es auch, denn mit knappen 700€ Kaufpreis kann man schon was ordentliches erwarten. Der Bootvorgang geht zügig von statten, sodass man bereits nach 18 Sekunden am Anmeldebildschirm von Windows 8 angelangt ist. Und das ohne SSD. Der Stromverbrauch wurde über ein separates Messgerät ermittelt und betrug im Betrieb und der Nutzung regulärer Anwendungen und Programme zwischen 10 und 18 Watt. Im Standby liegt der Stromverbrauch bei einem Watt.
Die Grafikkarte des Revo, eine Intel HD Graphics 5500, kann Monitore sowohl über den HDMI- als auch den Displayport mit einer maximalen Ultra HD (also 4K) Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln versorgen. Die Nutzung eines 2. Monitors und eine 7.1 Kanal Wiedergabe runden das stimmige Multimedia-Angebot ab. Alternativ zu Tastatur und Maus lässt sich der Revo übrigens auch über die Acer Revo Suite App bedienen, die aktuell leider nur im Android Store erhältlich ist.
Wie es sich für einen aktuellen PC gehört, kann natürlich auch der Revo wahlweise per LAN oder WLAN ins heimische Netzwerk integriert werden. Für WLAN werden die Standards ac/a/b/g/n unterstützt. Für alle, die ganz genau wissen wollen, was der Revo technisch zu bieten hat, haben wir die Tools CPU-Z & HD-Tune drüber laufen lassen, deren Ergebnisse ihr den dazugehörigen Screenshots entnehmen könnt. Getestet wurde der Revo übrigens an einem Full-HD (1920 x 1080 Pixel) Fernseher & an einem 21:9 Widescreen Monitor (2560 x 1080 Pixel).
Fazit
Mini-PCs wie der Revo erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und bieten eine tolle Möglichkeit, seinen eigenen PC im Wohnzimmer zu integrieren und beispielsweise mit dem Fernseher zu verbinden. Mit seinen sehr kompakten Maßen und dem eleganten Design passt er nahezu in jede Einrichtung und so lange man nicht vor hat, Videospiele zu zocken, wofür der Revo auch nicht konzipiert wurde, ist man mit der Performance sehr gut bedient. Der Revo ist einfach eine tolle Möglichkeit, seine TV-Wand oder den Schreibtisch mit einem vollwertigen PC zu erweitern. Natürlich gibt es in der Preisklasse auch Alternativen wie Notebooks, doch die sind eben auch auf eine andere Zielgruppe ausgelegt. Der Revo versteht sich als Multimedia-System und dafür ist er auch nahezu uneingeschränkt weiterzuempfehlen, auch wenn man hierfür etwas tiefer in die Tasche greifen muss denn die Preisspanne erstreckt sich je nach Konfiguration von 329€ bis 888€. (Stand: 17.05.2015 / Amazon.de).
Positiv
+3 HDD-Slots zur Massenspeicher-Erweiterung
+Elegantes, platzsparendes Design
+Schnittstellenausstattung
+4K (Ultra HD) und 7.1 Channel Support
+Performance
Negativ
-Ein-/Ausschalten nur direkt am Gerät möglich
-keine RAM-Erweiterung möglich
-Anschaffungspreis
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