Testbericht: MSI GT80 – erstes Gaming-Notebook mit mechanischer Tastatur

Anfang November stellte MSI auf einem Gaming-Event das MSI GT80 vor, ein Gaming-Notebook mit einer Besonderheit und zwar einer mechanischen Tastatur. Nun hatten wir die Möglichkeit den 18,4-Zoll Gamer ausführlich zu testen.

Ein 18,4-Zoll Display und ein Gewicht von 4,7 Kilogramm sind natürlich alles andere als mobil, das will das MSI GT80 aber auch nicht wirklich sein. Bei einem Gaming-Notebook geht es ausschließlich um die Performance. Das GT80 ist ein Desktop-Replacement und höchstwahrscheinlich sogar flotter als manch Desktoprechner. Dass man es dann auch leichter mit auf eine LAN-Party oder ein Gamingevent nehmen kann, das ist der große Vorteil dieses Gaming-Boliden.

Das 18,4-Zoll Display ist Anti-Glare, spiegelt also nicht, was Gamern und mir persönlich sehr gut gefällt. Das Panel löst mit Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) auf. Auf der Größe lässt sich natürlich nicht nur ganz gut zocken, sondern auch gut arbeiten. Klar 18,4-Zoll ist einfach nur riesig bei einem Notebook, wer aber neben der Zocksession auch noch ein Video oder ein Bild bearbeiten möchte, der freut sich über diese Größe doch schon sehr.

Kommen wir mal direkt zur Besonderheit des MSI GT80, das Feature dass dieses Notebook von den anderen Gaming-Notebooks unterscheidet und es so einzigartig auf dem Markt macht. Abgesehen davon dass hier eine Menge Leistung verbaut ist, haben sich die Entwickler bei MSI wohl gefragt was man hier verbauen könnte um sich auch mal etwas von der Masse abzusetzen. Da Hardcore-Gamer auf mechanische  Tastaturen schwören fackelte man nicht lange und verbaute erstmals eine mechanische Tastatur in ein Gaming-Notebook. Zusammen mit dem langjährigen Partner SteelSeries, die natürlich für ihre Gaming-Peripherie bekannt sind, hat man sich hier für braune Cherry MX-Switche entschieden. Dass hier ein komplett neues Tippgefühl auf einem Notebook entsteht dürfte klar sein. Statt einer Chiclet-Tastatur mit recht kurzem Hub hat man nun das Gefühl auf einer „normalen“ PC-Tastatur zu schreiben. Dies ist natürlich nicht nur beim Zocken sehr schön, beim Tippen langer Texte hat man hier auch definitiv ein angenehmeres Tippgefühl. Trotzdem ist das Notebook nicht dicker geworden, im Gegenteil, man ist sogar noch dünner als der direkte Konkurrent in dem Bereich, wenn man bei einer Dicke von 4,9cm noch von „dünn“ sprechen kann, bei Gaming-Notebooks geht es aber bekanntlicherweise um andere Dimensionen. Die Tastatur ist übrigens auch nach vorne gerutscht, die Notebookhardware ist also über der Tastatur, da die Tastatur natürlich ein bisschen mehr Platz braucht. Das ist aber nicht weiter schlimm und man muss sich auch nicht umgewöhnen. Die Tasten sind übrigens rot beleuchtet für den nötigen Look der bei einem Gaming-Notebook ja durchaus wichtig ist. Ausserdem kann man die Tasten austauschen, MSI will hier eventuell noch die WASD-Tasten in einer anderen Farbe bereitstellen, damit diese sich von den restlichen Tasten abheben.

Auch das TouchPad ist nicht wie traditionell unter der Tastatur, sondern rechts neben die Tastatur gewandert und vertikal rechteckig. Wieso in dieser ungewöhnlichen Form? Ganz einfach, denn es ist mehr als nur das TouchPad um die Maus zu steuern. Durch Knopfdruck wird aus dem TouchPad nämlich der Ziffernblock der Tastatur mit rot beleuchteten Touch-Tasten. Zum Zocken ganz nützlich, denn vor allem bei MMORPGs werden hier gerne Shortcuts auf diese Tasten gelegt. Wer den Ziffernblock danach nicht mehr braucht hat auf Knopfdruck wieder das TouchPad. Man muss sich übrigens entscheiden ob man es als TouchPad oder als Ziffernblock nutzen möchte, beides geht nicht. Übrigens nicht weiter schlimm, da Gamer sowieso noch eine separate Gaming-Maus anschließen.

Wenn man sich mal auf der Zunge zergehen lässt was hier maximal an Hardware verbaut werden kann, dann dürfte dem ein oder anderen Gamer schon das Wasser im Munde zusammenlaufen. Kommen wir mal zur High-End-Ausstattung: Intel Core i7-4980HQ, dieser verfügt über vier Kerne die jeweils mit einer Grundfrequenz von 2,8 GHz takten. Im Turbo-Boost erreichen sie 4 GHz und das ist natürlich schon eine Ansage. 32 Gigabyte DDR III Arbeitsspeicher, damit es auch ja nicht zu Speicherknappheit kommen kann und als GPU gibt es zwei NVIDIA GeForce GTX 980M mit je 8 Gigabyte GDDR 5 RAM (im SLI-Verbund). Damit die Games und Anwendungen auch schnell laden sind die vier 256 Gigabyte SSDs im Raid 0 (Super RAID 3) verbunden, für den nötigen Speicherplatz für die Games steht auch noch eine 1 Terabyte Festplatte mit 7.200 U/min zur Verfügung. Als Netzwerklösung greift MSI auf eine Killer Double Shot Pro zurück. Wie gesagt, das ist die maximale Konfiguration und die lässt auf jeden Fall das Gamerherz höher schlagen. Dass solch eine Leistung aber auch ihren Preis hat versteht sich von selbst, MSI ruft hier in Deutschland eine unverbindliche Preisempfehlung von 4.999€ auf – ja das ist definitiv eine Ansage!

Natürlich hat man mit der Maximalkonfiguration einen Gamer, der auch die nächsten Jahre noch genügend Leistungsreserven haben wird, wer auch mit etwas weniger zufrieden ist, wie z.B. mit nur einer NVIDIA GeForce GTX 980M Grafikkarte, 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und einem Intel Core i7-4720HQ (mit 2,6 GHz – 3,6 GHz), der kommt schon auf eine UVP von 2.999€, also deutlich erschwinglicher.

Wie man in unserem Video sehen kann sind die aktuellen Spiele absolut kein Problem und das MSI GT80 hat keinerlei Mühe diese in der höchsten Auflösung und mit den maximalen Details darzustellen. Getestet wurden die Shooter Crysis 3 und Battlefield 4. Das System wird bei Volllast ganz schön laut, irgendwie muss das System die Temperatur aber auch auf einem akzeptablen Level halten. Dank des CoolerBoost-Button oberhalb der Tastatur kann man die Lüfter auch manuell auf volle Leistung stellen um sein System auf Wunsch jederzeit optimal zu kühlen.

Von den Anschlüssen her gibt es auf der rechten Seite zwei USB 3.0-Ports, auf der linken Seite befinden sich drei USB 3.0-Ports, der SD-Kartenleser, das optische Laufwerk, der Kensington-Lock und die Audio-Ports. Auf der Rückseite sind dann noch zwei DisplayPort-Anschlüsse, ein HDMI-Port, der Netzwerkanschluss sowie der Anschluss für das Netzteil. Durch die drei Videoausgänge können bis zu drei Displays angeschlossen, zusammen mit dem Notebookdisplay also vier aktive Displays betrieben werden.

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Video

Passend zum Testbericht gibt es hier noch ein ausführliches Video in dem das Notebook noch einmal von allen Seiten zu sehen ist und in dem es natürlich auch um die Hauptfeatures wie die Tastatur und die Gaming-Performance geht.

Fazit

Gamingpower satt und ein sehr nützliches Feature dass dieses Notebook von der Masse absetzt – so lässt sich das MSI GT80 wohl am besten beschreiben. Wer mit diesem Boliden unterwegs sein will, der nimmt auch das Gewicht, die Dimensionen und vor allem den hohen Preis in Kauf. Dafür kann man sich sicher sein eines der wohl derzeit leistungstärksten mobilen Systeme sein Eigen zu nennen. Natürlich ist es nicht nur ein Notebook für Gamer, sondern für alle die eine Menge Leistung benötigen, z.B. wenn man öfter mal Videos oder Fotos bearbeitet. Wer auch mit etwas weniger Leistung zufrieden ist und nicht soviel ausgeben möchte, der kann auch unseren Test zum MSI GT72 anschauen.