Testbericht: Sennheiser Momentum In-Ear Kopfhörer

Sennheiser haben ihre Momentum-Kopfhörerreihe, die bisher aus einer ohraufliegenden On-Ear und einer ohrumschließenden Over-Ear Variante bestand, um eine kompakte In-Ear Variante erweitert. Musikliebhaber, die Bügelkopfhörer im Allgemeinen zu klobig finden, könnten mit diesem Momentum einen treuen und kompakten Begleiter für unterwegs finden. Damit ihr keine Katze im Sack kauft, haben wir den Kopfhörer mal genauer unter die Lupe genommen.

Für eine bessere Kompatibilität der im Kabel integrierten 3-Button Fernbedienung ist der Momentum In-Ear in 2 verschiedenen Versionen erhältlich. Eine für Apple-Devices und eine für Samsung Galaxy (& Co). Die Klangqualität bleibt hierbei natürlich unverändert. Hier geht es lediglich um die Funktionen der Fernbedienung, speziell um die Kompatibilität der Lautstärketasten. Die Multifunktionstaste dürfte unabhängig von der vorliegenden Version in den meisten Fällen alle Befehle ausführen. Für den folgenden Test haben uns Sennheiser die Samsung Galaxy Version zur Verfügung gestellt, die in der Artikelbezeichnung mit einem zusätzlichen „G“ gekennzeichnet wird.

Lieferumfang

Nach dem Öffnen der schön designten und kompakten Verpackung finden sich im Inneren sicher in einem Hardcase verstaut die Kopfhörer mit integrierter 3-Button Inline-Fernbedienung und Mikrofon, die obligatorische Kurzanleitung, Sicherheitshinweise und Garantiebedingungen sowie 4 Ohradapter in den Größen XS/S/M & L. Wie man bereits dem ersten Blick auf die Verpackung entnehmen kann, gibt Sennheiser eine 24-monatige Garantie auf dieses Produkt.

Optik & Verarbeitung

Das optische Erscheinungsbild des Momentums ist sehr minimalistisch, edel und modern gestaltet. Eben genau so wie seine beiden großen Brüder, der Momentum On-Ear & der Momentum Over-Ear, zu denen ihr ebenfalls einen ausführlichen Testbericht auf unserer Seite durchlesen könnt.

Betrachtet man das Kabel etwas genauer, fällt die etwas exotische Formgebung auf, denn es ist weder rund noch flach, sondern leicht oval geformt. Im Gegensatz zu runden Kabeln soll lästiges Kabelgewirr nahezu vermieden werden, was sich auch in der Praxis positiv bemerkbar macht und gut funktioniert. Flachbandkabel hingegen erscheinen haptisch gesehen meist etwas billig. Von daher also eine durchaus gelungene Alternative zu den bisher bekannten Formgebungen. Das Kabel ist anfangs komplett in schwarz gehalten und wird von der Abzweigung aus in einem 2-farbigen schwarz-rot fortgeführt.

Dass der Kopfhörer vor allem für mobile Endgeräte optimiert wurde, macht sich nicht nur am vergoldeten, 4-poligen 3,5mm Klinkenstecker bemerkbar, der sehr filigran ausgeführt ist und sich somit den immer dünner werdenden Smartphones optisch 1A anpasst. Auch die Kopfhörer-Gehäuse sind immer noch relativ kompakt und sorgen mit ihrer abknickenden Form und der dunkelroten Lackierung für eine interessante Optik.

Für ein bestmögliches Klangerlebnis wurden die akustischen Bauteile des Kopfhörers, also quasi das Innenleben des Ohrstückes unterhalb des Gehäuses in präziser Fräse-Technik aus hochgradigem Edelstahl gefertigt und mit einem dunkelroten Finish überzogen, was sehr edel daher kommt. Ein kleines Plättchen am Ende des Ohrstückes mit Sennheiser-Logo inkl. Kabelführungs-Schlaufe sorgt für einen stimmigen Abschluss.

Das Hardcase sieht nicht nur elegant aus sondern ist auch optimal verarbeitet und schön robust. Der Reißverschluss lässt sich gut bedienen und setzt mit seiner roten Naht tolle Akzente.

Tragekomfort & Handhabung

Die 4 gräulichen Ohradapter aus Gummi werden in den Größen XS/S/M & L mitgeliefert und bieten somit nicht nur eine optimale Passform an nahezu jeden Gehörgang, sondern auch einen durchaus guten Tragekomfort. Zudem ist der Ohradapter-Teil 15 Grad vom Gehäuse abgeneigt, was nicht nur der Ergonomie zugutekommt, da bis auf den Ohradapter nichts das Ohr berührt, sondern auch den Tragekomfort steigert.

Das Innenleben des Hardcase ist herausnehmbar und besteht aus einer Art quadratischen Kabelspule aus Plastik, auf die der Kopfhörer aufgewickelt werden kann. Die Oberseite dieses Kabel-Wicklers, in der sowohl Ohrstücke als auch Fernbedienung Platz finden, ist sehr gekonnt und feinst säuberlich mit Stoff beklebt, sodass einem sicheren Transport nichts im Wege steht. Der 3,5mm Winkelstecker wird nach dem Aufwickeln einfach an der Rückseite eingeclipst. Außerdem findet sich hier das 4. Paar Ohradapter (Größe S) wieder. Für unterwegs natürlich etwas nutzlos, wenn man ein 2. Paar anderer Größe dabei hat, aber falls man sich mal Ersatz-Adapter gleicher Größe zulegen sollte, hat man immer direkt was dabei, falls einer verloren geht (was mir persönlich bei In-Ears leider öfters passiert – bei den Momentums fehlt mir dafür die Langzeiterfahrung). Zwar lässt sich das Kabel nicht mehr ganz so optimal aufwickeln wie anfangs (auch nicht nach Anleitung) doch der Langlebigkeit des Produktes dürfte dieses System definitiv zugutekommen.

Zur Kennzeichnung der Seiten wurde das rechte Ohrstück mit einem „R“ gekennzeichnet und das Linke mit 3 Punkten (warum auch immer). Da die Fernbedienung in der rechten Seite integriert ist, braucht man da allerdings sowieso nicht drauf achten und weiß auch so auf Anhieb, welche Seite wohin gehört.

Wie bei den meisten In-Ears üblich besteht die im Kabel integrierte, schwarze Fernbedienung aus Plastik aus 3 roten Knöpfen (lauter/ Multifunktionstaste/ leiser) und einem in der Rückseite integrierten Mikrofon. Die Lautstärketasten dürften selbsterklärend sein. Mit der Multifunktionstaste lassen sich nicht nur Anrufe entgegennehmen, auflegen und abweisen sondern auch die Musikwiedergabe steuern, also abspielen, pausieren und einen Track weiter/ zurück springen. Die Druckpunkte sind vielleicht nicht ganz optimal aber immer noch wirklich gut spürbar.

Mit einer Gesamtlänge von 140cm ist das Kabel allerdings etwas überdimensioniert. Selbst mit eingestecktem Kopfhörer und Kabelführung unter der Jacke hindurch bleibt bei einem 182cm großen Menschen wie mir immer noch genug Kabel übrig, um das Smartphone wieder ans Ohr zu führen. Diese Überlänge dann immer wieder mit in der Hosen- oder Jackentasche zu verstauen ist nicht sonderlich praktisch.

Wie so ziemlich bei jedem Kopfhörer ist auch bei diesem die Fernbedienung zu weit unten eingebunden; Nämlich erst nach ca. 15cm (Entfernung Ohrstück-Multifunktionstaste). Ich bin immer noch der Meinung, die meisten Anwender tragen ihr Kopfhörerkabel unter der Kleidung und lassen das Endgerät in der Hosentasche verschwinden, da ein solch langes Kabel über der Jacke nicht nur durch sein ständiges Herumgebaumel stört, sondern auch einfach blöd aussieht. Beim Tragen eines T-Shirts mag die Fernbedienung zwar noch geradeso oberhalb des Kragens heraus schauen, doch spätestens bei Hemden, Jacken und Co. wird lästiges Hervorziehen zum Alltag. Ich glaub kaum, dass es irgendjemanden stören würde, diese Fernbedienung nur ein paar cm vom Ohr entfernt einzubinden, was bei so ziemlich jeder Kleidung eine optimale Bedienung gewährleisten dürfte. Ein allgemeines Problem, dass ich leider nahezu immer bemängeln muss.

Die Trittschallübertragung, also das Übertragen von Schrittgeräuschen während des Laufens über das Kabel, hält sich durchaus im grünen Bereich. Da gibt es nichts zu beanstanden.

Noch kurz ein paar Worte zu den wichtigsten technischen Fakten: Der Kopfhörer arbeitet in einem Übertragungsbereich von 15-22.000Hz, mit einem Widerstand von 18Ohm, einem Schalldruckpegel von 118dB (bei 1KHZ) sowie einem Klirrfaktor von <0,5% (bei 1KHZ).

Klangqualität

Nach einigen Stunden Probehören bin ich durchaus positiv gestimmt, was das Klangbild des Momentum angeht. Die Höhen sind überdurchschnittlich klar und sauber ohne dabei zu zischen, der Bass ist, wie bei der Momentum-Reihe üblich, etwas dezenter gewählt aber immer noch angemessen präsent und auch die Mitten sind wirklich gut integriert, sodass unabhängig von der Musikrichtung kein Instrument im Ganzen untergeht. Man kann also durchaus sagen, dass der Kopfhörer die Musik sehr ausgeglichen und authentisch wiedergibt. An dieser Stelle sollte aber durchaus nochmal erwähnt werden, dass der Momentum kein bassintensiver Kopfhörer ist. Liebhaber von raumfüllenden Bassfundamenten sollten also besser erst mal probehören.

Aufgrund der Trageweise innerhalb des Hörkanals ergibt sich eine gute Isolierung gegen die Außenwelt, d.h. bei mittlerer Lautstärke bekommt man kaum noch was von seiner Umgebung mit und auch die Menschen in direkter Umgebung dürften sich in keinster Weise von einem Momentum-Träger gestört fühlen. Es sei denn, man dreht ordentlich auf, denn die Kopfhörer können schon echt laut, wenn sie wollen.

Das integrierte Mikrofon der Inline-Fernbedienung gewährleistet beim Tätigen von Anrufen eine angenehme und verständliche Sprachqualität, an der es nichts auszusetzen gibt.

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Fazit

Wem die beiden bisher erhältlichen Bügelkopfhörer-Varianten des Momentum zu klobig waren, findet vielleicht mit diesem Exemplar den passenden, mobileren Begleiter für unterwegs. Das neuste Mitglied aus Sennheisers Momentum-Reihe kann nicht nur mit eleganter Optik und toller Verarbeitung punkten. Auch das Klangbild weiß mit seinen äußerst klaren Höhen und gekonnt beigemischten Mitten zu überzeugen. Bass ist auch ausreichend vorhanden und wird schön sauber und pegelfest wiedergegeben. Insgesamt gesehen kann man den Momentum In-Ear also als gelungenen, neutral klingenden Kopfhörer bezeichnen, der vielen Musikliebhabern gefallen dürfte. Mit einem Kaufpreis von 99€ dürfte es zwar an günstigere Konkurrenz nicht mangeln, die auch klangtechnisch nah heran kommen könnte, doch das Gesamtpaket weiß einfach zu überzeugen und bei Sennheiser weiß man einfach, was man hat.

Pluspunkte

+Sehr ausgewogenes, klares & neutrales Klangbild

+Sehr gute Verarbeitung & elegante Optik

Minuspunkte

-Inline-Fernbedienung zu weit unten eingebunden

-Kabellänge etwas zu viel des Guten

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