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Testbericht: Audio-Technica ATH-AG1 Gaming Headset

27.07.2014

Testbericht: Audio-Technica ATH-AG1 Gaming Headset

Nach zahlreichen Audio-Kopfhörern haben wir endlich mal wieder ein Gaming Headset für die Zocker unter euch im Test. Das ATH-AG1 Premium Gaming Headset kommt aus dem Hause Audio-Technica und soll euren Kopf während eurer virtuellen Abenteuer nicht nur mit hervorragendem Tragekomfort sondern auch astreiner Soundqualität verwöhnen.Wir haben uns das gute Stück mal näher angeschaut und Meinungen, Gedanken und Kritik im folgenden Testbericht festgehalten.

Audio-Technica haben mit dem ATH-AG1 das erste Headset auf den Markt gebracht, in das Know-How aus über 50 Jahren Erfahrung & Entwicklung eingeflossen ist.

Lieferumfang

Das Headset kommt in einer schön anzusehenden Box daher, die sich komfortabel öffnen lässt und über einen aufklappbaren Deckel verfügt, durch den man bereits vor dem Auspacken einen ersten Blick auf das Produkt werfen kann. Dies kann vor allem im Laden vor Ort von Vorteil sein, falls mal kein Ausstellungsstück vorliegen sollte. Das Headset im Inneren wird dem Käufer sehr schön präsentiert und auch sonst wirkt das Innenleben gut durchdacht. In einer kleinen, dreieckigen Box, die sich hinterm Headset verbirgt, findet sich noch ein USB DAC-Adapter (ein Digital Audio Converter mit integriertem Kopfhörerverstärker) & ein Verlängerungskabel. Generell wirkt die Verpackung vom Layout her sehr gut durchdacht, wie man es von einem solchen Headset erwarten kann. Bedienungsanleitung, Garantiezettel usw. sind natürlich auch vorhanden. Für unterwegs fehlt zwar eine Transporttasche, doch Haupt-Einsatzort ist sowieso die heimische Zockerhöhle. Von daher lässt der Lieferumfang prinzipiell nichts groß vermissen.

Optik & Verarbeitung

Das 310g leichte Headset kommt in einem Design daher, dass modern und auch irgendwie anders wirkt, was an einer Besonderheit liegt, die direkt beim ersten Betrachten ins Auge fällt: Der AG1 verfügt über einen speziellen Kopfbügel-Mechanismus, dem sog. 3D-Flügelystem, auf das weiter unten noch etwas ausführlicher eingegangen wird.

Die großzügig ausgelegte, goldene Umrandung der 11cm großen, mattschwarzen Hörmuschel-Gehäuse kann von Anfang an punkten und kommt sehr edel daher. Die goldenen, mittig platzierten Firmenlogos und die Seitenkennzeichnungen runden das stimmige Gesamtbild gekonnt ab. Weich gepolsterte, mit Kunstleder bezogene Ohrpolster lassen auf einen bequemen Tragekomfort schließen. Sowohl das um 100° drehbare Mikrofon mit flexiblem Arm und Mute-Knopf als auch das 1 Meter lange, etwas steif wirkende Audiokabel (mit 4-poligem, vergoldetem 3,5mm Klinkenstecker) sind an der linken Seite verankert und nicht abnehmbar.

Eigentlich macht die Verarbeitung eine äußerst gute Figur. Wäre da nicht die Tatsache, dass nahezu das komplette Headset aus Plastik besteht… Klar muss Plastik nicht gleich minderwertig sein und an der Verarbeitung an sich gibt es auch wirklich nichts auszusetzen, doch ich als Kunde hab mir da irgendwie etwas mehr erhofft, denn das AG1 ist alles andere als günstig. Vor allem in Bezug auf den Kaufpreis bin ich in dieser Preisklasse zumindest bei Musikkopfhörern anderes gewöhnt.

Anfangs könnte man meinen, das Kunstleder an den Ohrpolstern wäre etwas schlampig aufgezogen, denn auf den ersten Blick sitzt der Überzug irgendwie schief, wenn man das Ganze von hinten betrachtet. Doch nach einem genaueren Blick fällt auf, dass die 53mm großen Treiber (mit speziell entwickelter Schwingspulentechnologie) leicht angewinkelt im Gehäuse verbaut sind und sich demnach der Abstand zum Ohr nach hinten hin leicht vergrößert, was zu einem räumlicheren Klangerlebnis in Videospielen führen dürfte.

Handhabung

Fürs Zocken an den aktuellen Next-Gen-Konsolen PlayStation 4 & Xbox One kann das Headset einfach und unkompliziert per Plug & Play mit der Unterseite eures kabellosen Controllers verbunden werden. Bei der PS4 funktioniert das total unkompliziert. Für die XBOX One müsst ihr euch vorher erst noch den zusätzlichen Stereo Headset Adapter zulegen. Die Controller geben den Spielsound dann einfach an das Headset weiter. Bei der Wii U von Nintendo konnte ich das leider nicht antesten (da mir die Konsole nicht vorliegt). Wenn ich richtig informiert bin, muss man hier aber erst das komplette Spiel auf den Controller übertragen, um den vollständigen Gaming Sound hören zu können. Da in diesen Szenarien der Controller immer relativ nah bei euch ist, wurde beim AG1 bewusst ein Kabel mit einem Meter Länge verbaut, die selbst beim Zocken am Notebook noch mehr als ausreichend ausgelegt sein dürfte.

Der 4-polige 3,5mm Klinkenstecker des Headsetkabels ist für Audioports gedacht, bei denen Mikrofoneingang und Kopfhörerausgang in einem Port kombiniert sind, wie es an manchen Notebooks oder Apple Rechnern vorzufinden ist. Für alle Anwender, die keinen solchen Port zur Verfügung haben, liegt dem Lieferumfang ein USB DAC-Adapter bei, der quasi als Mini-Soundkarte fungiert und den USB 2.0 Port eures PCs in einen solchen kombinierten Audioport umwandelt. Außerdem ist der Adapter anwendbar, falls der Audioausgang eures Computers ein wirklich mieses Soundsignal ausgibt (bspw. mit unterlegten Störgeräuschen). Im Optimalfall sollte der Adapter diese korrigieren und somit ausmerzen. Vielleicht verfügt euer PC aber auch einfach nicht über genügend freie Audioausgänge. Dann ist der DAC-Adapter ebenfalls sehr hilfreich.

Lediglich bei der Nutzung am PC reicht das kurze Kabel gerade bei Desktop-PCs (die nun mal am Boden stehen) einfach nicht mehr aus. Daher liegt dem Lieferumfang ebenfalls ein 2 Meter langes Verlängerungskabel bei, das in einem schwarzen, 3-poligen Audio-Klinkenstecker und einem rosafarbenen, 3-poligen Mikrofon-Klinkenstecker ausläuft. Diese könnt ihr dann entweder direkt mit den Audioports eures PCs verbinden (da diese nur 3-polig ausgelegt sind, müssen beide eingesteckt werden) oder über den DAC-Adapter mit einem eurer USB-Ports verbinden und in diesen lediglich das schwarze Kabel der Verlängerung einstöpseln.

Dem biegbaren Mikrofon hätte ein etwas größerer Drehwinkel nicht geschadet, denn selbst in Anschlagsposition ist es immer noch leicht im Sichtfeld wahrnehmbar. Natürlich kann man es dank flexiblem Arm (45mm lang) noch etwas weiter nach hinten biegen, doch bei erneutem runter drehen muss es dann wieder nachjustiert werden.

Da keine Fernbedienung im Audiokabel integriert ist, findet sich an der Innenseite der Mikrofon-Ausbuchtung ein Mute-Knopf, der bei Bedarf nicht nur das Mikrofon stumm schaltet, sondern auch bei der Musikwiedergabe die üblichen Standardbefehle Play/Pause, Lauter/Leiser, Track vor/zurück, vor-/zurückspulen, Anruf entgegennehmen/beenden entgegennimmt und diese auch relativ zügig verarbeitet.

Tragekomfort

Das bei diesem Headset verwendete und patentierte 3D-Flügelsystem ersetzt den regulären Kopfbügel und sorgt für eine schnelle und unkomplizierte Anpassung an jede Kopfform. Natürlich ist immer noch eine Art von Bügel in Form von 2 gebogenen Stangen vorhanden, die beide Hörmuscheln miteinander verbinden, aber die eigentliche Kopfform-Anpassung erfolgt hierbei durch 2 7cm lange, gebogene und mit Schaumstoff gepolsterte Flügel, die sich über einen Federmechanismus am unteren Bügelende mit Hilfe von 2 Gelenken an den Kopf drücken.

Auch beim Tragen machen die Flügel eine gute Figur und verschaffen dem Anwender ein erfrischend luftiges Tragegefühl, da nichts am eigentlichen Oberkopf anliegt. Unser bisher erstes Headset / erster Kopfhörer mit diesem System und ich muss sagen: Vom Komfort her eine wirklich tolle Alternative. Optisch zumindest für den Alltag etwas abgespaced und auffällig (ist natürlich Geschmackssache) aber dafür ist das Headset ja auch nicht gedacht. Anfangs kommt das System vielleicht noch etwas gewöhnungsbedürftig daher, doch mit der Zeit weiß man es durchaus zu schätzen. Der ein oder anderen Nutzer berichtete zwar davon, dass das Headset aufgrund seines Eigengewichtes trotz der Flügel dazu neigt, den Kopf minimalst herunter zu rutschen (was je nach Kopfform durchaus vorkommen kann) doch bei mir konnte ich keine derartigen Probleme feststellen.

Die Andruckkraft, mit der sich die Hörmuscheln über die Ohren und auf den Kopf drücken, ist gut gewählt. Man spürt zwar, dass man was auf den Kopf hat – und das auch nicht unbedingt zu knapp – doch in Verbindung mit den aus Kunstleder überzogenen, weichen Ohrpolstern entsteht ein sehr angenehmer Tragekomfort, der auch nach Stunden noch einen guten Sitz gewährleistet.

Natürlich hat man aufgrund der geschlossenen Bauart auch bei diesem Headset das Problem, dass unter den Ohrpolstern keine Luftzirkulation stattfindet und man zwangsweise irgendwann ins Schwitzen kommt, doch in seiner eigentlichen Funktion als Gaming Headset dürfte dieses Problem in klimatisierten Räumlichkeiten nicht groß ins Gewicht fallen. Das offene Prinzip der ADG1 dürfte in diesem Punkt also klar im Vorteil sein.

Beim Absetzen des Headsets um den Hals hat man trotz der großen, geschlossenen Gehäuse noch überraschend viel Bewegungsfreiheit, was den Flügeln zuzuschreiben ist, die vom Hals bis zur Endposition nach oben geschoben werden (die Hörmuscheln entfernen sich dadurch etwas weiter weg) und einem somit nicht nur mehr Platz verschaffen, sondern auch für einen sehr bequemen Sitz sorgen.

Klangqualität

Die Klangqualität und somit das wichtigste Merkmal ist bei diesem Headset leider etwas zweischneidig. Zum einen kommt der Sound sehr klar und in beachtlich guter Qualität daher. Die Höhen fallen schön klar und angenehm aus und auch die mittleren Frequenzen werden gut wiedergegeben. Zum anderen fällt beim zocken von Videospielen oder beim schauen von Filmen vor allem in Actionszenen die etwas verhaltene Basswiedergabe negativ auf. Ob explodierende Granaten oder abstürzende, am Boden zerschellende Hubschrauber. In den Action-Taktik-Shootern Battlefield 3 & 4 bspw. fehlte es den tiefen Frequenzen trotz dynamischer Basswiedergabe einfach an nötiger Intensität. Und das nicht nur an mehreren PCs und Notebooks, sondern auch bei der Musikwiedergabe über iPod, iPhone & Co (egal in welcher Musikrichtung). Sicherlich ist das Headset in der Lage, den Bass auch intensiv und druckvoll wiederzugeben, doch die Abstimmung von Werk aus scheint einfach zu lasch gewählt und eine manuelle Nachjustierung ist dem Nutzer auf herkömmlichem Wege nicht möglich. Selbst deutlich günstigeren Headsets der Konkurrenz konnten hier im direkten Vergleich mit einer besseren Basswiedergabe punkten. Was nützt das beste Klangbild, wenn der Bass in entscheidenden Szenen schlichtweg versagt und einfach keine realistische Atmosphäre aufkommen will, weil alles flach klingt.

Die leicht schräg verbauten Treiber schaffen sicherlich ein etwas räumlicheres Klangbild als ein herkömmliches Stereo Headset, doch auch die Tatsache, dass man für so viel Geld lediglich ein Stereo-Headset ohne jeglichen (simulierten) 5.1 oder 7.1 Surround Sound erhält, sollte einem vor dem Kauf wirklich erst mal bewusst werden. Auch die Tatsache, dass man bei einem Gaming Headset keine Lautstärke anpassen kann, dürfte jedem Gamer die Haare zu Berge stehen lassen. Natürlich kann man diese meist noch irgendwo im Spiel anpassen, doch das sollte wirklich nicht die Lösung sein. Immerhin gibt es auch noch Positives zu berichten:

Bei der Geräuschisolierung gibt es nichts zu beanstanden, so lange man nicht gerade in lauteren Umgebungen unterwegs ist (wofür das Headset ja auch nicht konzipiert wurde). Im Büro oder vorm heimischen TV nimmt man dank geschlossener Bauart keine nennenswerten Geräusche war, was ein ungestörtes Abtauchen in virtuelle Welten ermöglicht und auch Menschen in unmittelbarer Nähe fühlen sich nicht belästigt, wenn es mal wieder etwas lauter zur Sache geht.

Das verbaute Mikrofon kann man in Bezug auf die Klangqualität auch nur loben, denn die ist vorbildlich. Bei ein paar Tests sowohl am PC als auch über Konsolen war der Gesprächspartner sehr klar und deutlich hörbar und auch meine Stimme wurde mir als klar und verständlich beschrieben. Von daher nicht nur einen, sondern beide Daumen hoch für die Mikrofon-Sprachqualität des AG1.

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Fazit

Audio-Technica haben mit dem ATH-AG1 prinzipiell ein wirklich gutes Gaming Headset entwickelt, das auch über längere Zeit mit einem sehr angenehmen Tragekomfort punkten kann. In dieser Preisklasse (279€ bei amazon.de / Stand: 20.07.2014) habe ich zwar schon Produkte mit hochwertigeren Materialien als Plastik und Kunstleder gesehen, doch die Verarbeitung an sich ist wirklich vorbildlich und bietet keinerlei Anlass zur Kritik. Das Klangbild ist für ein Stereo-Headset ebenfalls gelungen. Für meinen Geschmack fehlt es dem dynamischen Bass jedoch an Intensität und eine im Kabel integrierte Fernbedienung zur Regulierung der Lautstärke hätte einem solchen Gaming-Headset auch nicht geschadet. Weiterhin lobenswert ist das fest verbaute Mikrofon, das auf ganzer Linie überzeugen kann.

Positiv:

+Unkomplizierte Kopfanpassung dank 3D-Flügelsystem
+Edle, moderne und etwas eigene Optik
+Sehr klare Höhen und gute Mitten
+Bequemer Tragekomfort
+Sehr gutes Mikrofon

Negativ:

-Audiokabel etwas steif und nicht austauschbar
-keine Lautstärkeregulierung

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