Testbericht: Fable Anniversary für die Xbox 360
Mit Fable Anniversary kommt nach rund 10 Jahren ein HD Remake des Xbox-Klassikers für die Xbox 360 auf den Markt. Wir haben das Spiel vorab getestet und hier erfahrt ihr ob es sich lohnt zuzuschlagen.Ein Kultspiel entsteht
Als vor ziemlich genau 10 Jahren Fable auf der ersten Xbox das Licht der Welt erblickte, konnte noch niemand ahnen, welchen Erfolg diese Rollenspielreihe einmal haben würde. Die Entwickler Lionsgate Studios schufen aus revolutionärem Spielkonzept und einer Technik, die ihrer Zeit voraus war, den Anfang einer der beliebtesten Actionrollenspielreihen der heute bekannten Videospielindustrie.
Die Spielmechanik und die Grafik waren damals wegweisend. Selbst heute noch ist das Originalspiel alles andere als hässlich, wenn auch die Optik natürlich mittlerweile etwas in die Jahre gekommen ist. Aus diesem Grund haben die Entwickler nun das frisch modernisierte Fable-Anniversary geschaffen. Wir haben uns das Spiel einmal genauer angeschaut und zeigen euch, wie viel Spaß der Klassiker im hochauflösenden Gewand macht.
Fans des Originals dürfte eine Frage besonders auf der Seele liegen: Wie sieht die Anniversary-Edition aus? Wer mehr darüber erfahren möchte, der kann gleich bis „Albion frisch gestrichen“ vorspringen. Für alle, die gerne wissen möchten worum es bei Fable geht, geht’s direkt hier weiter.
Helden-Rekrut
Wir sind ein kleiner (namenloser) Junge und leben mit Vater, Mutter und Schwester in dem kleinen Dorf Oakvale. Der Geburtstag eurer Schwester steht an und ihr habt noch immer kein Geschenk für sie. Um das nötige Kleingeld für ein Päckchen Süßigkeiten zu berappen löst ihr einige kleinere Quests der Dorfbewohner. Sie sind gut geeignet um sich mit dem Spielablauf vertraut zu machen. Nach erfolgreicher Geburtstagsquest geschieht das Drama, Oakvale wird von einer grausamen Räuberbande überfallen, alle Dorfbewohner samt eurer Familie werden getötet.
Wir werden, als einziger Überlebender, von dem Helden Maze gefunden und zum Hauptquartier seiner Heldengilde mitgenommen. Vom dortigen Gildenmeister wird unser junger Held über Jahre hinweg in den Künsten der Magie, des Bogenschießens und des Nahkampfs gestählt und zum Helden ausgebildet. Nach Abschlussprüfungen in den jeweiligen Disziplinen sind wir befugt, die Welt Albions nach unserem Willen zu erkunden. Mittlerweile sind wir erwachsen und bereits ein stattlicher Kämpfer.
Gut oder böse?
Das Spielprinzip und die Geschichte ist natürlich vollständig übernommen worden. Obwohl bereits zehn Jahre alt, funktioniert die Spielmechanik immer noch sehr gut und wirkt kaum abgenutzt. Wir hauen, schießen und zaubern uns wie wahre Meisterhelden durch die Feindhorden. Per Gilden-Amulett können wir uns jederzeit zur Heldengilde teleportieren und neue Aufträge vom Meister annehmen oder unsere Erfahrungspunkte in neue Fähigkeiten investieren.
Der Kniff des Levelsystems: Neben den normalen „grünen“ Erfahrungspunkten erhaltet ihr nach jedem besiegten Feind, je nach eurem Kampfstil, rote (Nahkampf), gelbe (Fernkampf) und blaue (Magie) Punkte, welche nur für die jeweiligen Disziplin verwendet werden können. So seid ihr gezwungen, bereits im Gefecht zu überlegen, wie ihr die erkämpfte Erfahrung verwenden wollt.
Mit bewältigten Quests steigert unser Held auch seinen Bekanntheitsgrad. Je nach dem, ob ihr auf euren Reisen für die Menschen da seit, oder sie terrorisiert, beeinflusst ihr euren Ruf. So könnt ihr nach allerlei Ärger zum gefürchteten Schurken werden, der durch bloße Anwesenheit eine ganze Stadt in Angststarre versetzt. Oder aber ihr helft den Leuten und werdet zum allseits beliebten Wohltäter. Unsere Gesinnung können wir zusätzlich mit verschiedenen Outfits unterstreichen. Dunkle Kleidung wirkt dabei eher gruselig auf eure Mitmenschen, helle Stoffe dagegen signalisieren friedliche Absichten. Auch verschiedene Tätowierungen und Frisuren dienen dazu, eure Wirkung auf die Menschen zu variieren.
Albion frisch gestrichen
Die HD-Optik der Anniversary-Edition fällt sofort positiv auf, allen voran die sehr detaillierten Charaktere. Den Figuren wurden ein paar zusätzliche Polygone verpasst. Besonders gut sieht man das an den Gesichtsmodellen, diese sind detailreicher und aufwändiger als im Ur-Fable. Auch sehen die Charaktermodelle um einiges authentischer aus, dank neuer Texturen und einer neuen Farbpalette. Überhaupt versprüht das Farbbild der Anniversary-Edition eine grandiose Atmosphäre. In der Umgebung dominieren Pastelltöne, was der Gesamtoptik einen positiven Hauch Düsternis verleiht und die Welt noch märchenhafter wirken lässt. Zur guten Atmosphäre tragen auch die verbesserten Lichteffekte und die neu aufgesetzte Beleuchtung bei. Die Figuren haben einen dynamischen Schattenwurf erhalten und die von Feuerschein spärlich ausgeleuchteten Höhlen und Burggänge regen unseren Forscherdrang zu ausgiebigen Erkundungstouren an.
Auch die magischen Fähigkeiten unseres Helden, wie Feuerbälle und Blitze sind schöner als je zuvor. Dadurch werden vor allem die Kämpfe stark aufgewertet. Die Entwickler lassen die Spielwelt Albion in schönem HD erstrahlen. Über das gesamte Polygongerüst wurden schärfere Texturen gelegt, was besonders bei den Landschaften und Gebäuden das Gamerauge erfreut. Zu guter Letzt läuft das Spiel in 1080p Auflösung, so dass das Spiel von der grafischen Qualität her des Öfteren an die moderneren Ableger Fable 2 und Fable 3 erinnert.
Das alles macht Fans und auch Fable-Neulingen mächtig Freude. Dennoch fällt bei näherem Hinsehen natürlich auf, dass die Verbesserungen beinahe ausschließlich oberflächlicher Natur sind. Die Animationen sind nahezu identisch geblieben und wirken recht hölzern und abgehackt.
Bei der Mimik der Figuren sieht man nie viel mehr als einen offenen Mund oder ein paar blinzelnde Augen. An solchen Stellen merkt man dem Titel deutlich an, von welcher Konsolengeneration er ursprünglich stammt. Außerdem trüben des öfteren zu spät geladene Texturflächen den guten Gesamteindruck. Die Vertonung ist 1:1 übernommen worden, mit ihrem ganzen Charme, aber auch ihren Mängeln.Nur die akustische Qualität wurde dezent verbessert. Natürlich unterstützt das Remake nun auch modernen digitalen 5.1 Sound.
Hatte man sich noch beim Ur-Fable mit der teilweise umständlichen Steuerung des Helden arrangieren müssen, verspricht Microsoft beim Remake eine verbesserte Bedienbarkeit. So können wir nun zwischen einer an das Xbox 360-Gamepad angepassten Fable-Klassikbelegung und einer Variante, die der Belegung in Teil 2 und 3 nachempfunden ist, entscheiden.
Lohnt sichs?
Im Großen und Ganzen ist den Entwicklern mit Fable Anniversary ein liebevolles und aufwändiges Remake des Klassikers gelungen. Serienneulinge die gerne spannende, märchenhafte Fantasyrollenspiele zocken dürfen bedenkenlos zugreifen. Kenner des Ur-Fable sollten vor dem Kauf überlegen, ob ihnen das gebotene kosmetische Upgrade einen Kaufpreis von 40€ wert ist. Es kann derzeit vorbestellt werden, ab dem 7. Februar wird Fable Anniversary dann auf den Markt kommen.
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