Testbericht: SMS Audio SYNC by 50 – Wireless Over- Ear Kopfhörer
Im heutigen Testbericht gibts ordentlich was auf die Ohren. Oder besser gesagt „über“ die Ohren, denn Curtis James Jackson III, besser bekannt als „50 Cent„, hat mit seiner 2011 gegründeten Firma SMS Audio die kabellosen Over- Ear Kopfhörer (also ohrumschließende Kopfhörer) SYNC auf den Markt gebracht, die das aktuelle Luxusmodell der Firma darstellen und natürlich getestet werden wollen.
Lieferumfang
Der komplette Lieferumfang ist in einem praktischen, robusten, schwarzen Hartschalen- Transportcase verstaut, das mit Standfüßen ausgestattet ist und für den einfacheren Transport mit Tragegriff- Einbuchtungen versehen wurde. Ein blaues Reisverschlusselement setzt hierbei die passenden, farblichen Akzente. Im Inneren findet man neben dem Over- Ear Kopfhörer an sich, ein 3,5mm Audiokabel mit Bedienelement, einen Drahtlossender (im folgenden „Dongle“ genannt), ein USB-Netzteil mit microUSB-Ladekabel, ein Reinigungstuch, ein Flugzeugadapter, eine Bedienungsanleitung sowie eine Produktbroschüre. Außerdem bietet das Case ein Netz, in dem beispielsweise das Audiokabel untergebracht werden kann. In einem weiteren, kleinen Netz kann man sehr schön den Flugzeugadapter verstauen.
Optik & Verarbeitung
Optik ist natürlich reine Geschmackssache, aber der Sync ist definitiv ein Lifestyle- Kopfhörer, der mit seinem modernen Design punkten kann und gesehen werden möchte. Die in schwarz gehaltene Oberfläche (die ab und an mit dem beigelegten Mikrofasertuch gereinigt werden kann/ möchte) wird nicht nur über den Bügel hinweg, sondern auch um die Hörmuscheln herum von einem chromfarbenen Zierstreifen umfahren, der tolle Akzente setzt und einen schönen Schwung in die Gesamtoptik bringt. Die Bügelaußenseite wird von einem dezenten, grau gehaltenen SMS Audio Schriftzug verziert, dessen „S“ sich auch als blaues Logo an den Außenseiten der Hörmuscheln wiederfindet, das bei aktiver Funkverbindung sogar blinkt oder besser gesagt blitzt. Aber dazu später mehr. Um das „S“ herum finden sich die weiß gehaltenen Funktionstasten wieder. An der Unterseite der linken Hörmuschel befindet sich die 3,5mm Buchse für das Audiokabel und der microUSB-Port zum Aufladen des im Kopfhörer befindlichen Lithium-Ionen Akkus. Neben der schwarzen Farbvariante unseres Testmodells ist der Kopfhörer noch zusätzlich in Silver Obsidian (silber) und Ghost White (weiß) erhältlich.
Die Verarbeitung des Kopfhörers ist überraschend gut, wie man es in einer solchen Preisklasse erwarten kann und auch das Zubehör kann mit einer guten Verarbeitung punkten. Okay… der ein oder andere mag den Sync als Plastikbomber bezeichnen, doch das tut dem Gesamtbild wirklich keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Der Bügel ist sehr flexibel, sodass man sich keine Gedanken über ein Durchbrechen (nach Garantieablauf) Gedanken machen muss, wie man es öfters bei Dr. Dre’s Beats Kopfhörern lesen muss. Man kann ihn gut verbiegen und dehnen, was einem im täglichen Umgang positiv entgegen kommt. Einziges Manko, wenn man es denn der Verarbeitung zuordnen kann, ist der Dongle, also der Funksender, der beim kabellosen Betrieb zum Einsatz kommt. Dieser ist zwar gut verarbeitet, wirkt mit seinen Maßen von 42 x 24 x 13mm (B/H/T) aber gerade an heutigen, dünnen Smartphones äußerst klobig (siehe Bilder), was dazu führt, dass man ständig befürchten muss, dass man das Teil irgendwann einfach mal abbricht. Auch optisch gesehen kann man sich schöneres vorstellen, denn je nachdem, wo der Buchseneingang an der Audioquelle positioniert ist, fällt einem ständig der großzügige, silberne Aufkleber mit Seriennummer usw. auf der Dongle- Rückseite ins Auge, der eher unvorteilhaft wirkt. Den kann man zwar entfernen, doch an der erdrückenden Optik ändert das nichts. Positiv hervorzuheben ist ein kleiner Ein- und Ausschalter am Dongle, durch den sich der Sender bei Nichtbenutzung deaktivieren lässt. Eine rote Markierung unterm Schalter lässt in eingeschaltetem Zustand daran erinnern, dass der Dongle noch aktiv ist.
Handhabung
Für die kabellose Verbindung wird lediglich der Drahtlossender mit der 3,5er Klinkenbuchse der Audioquelle verbunden. Durch einen etwas längeren Druck auf die beiden Sync- Tasten am Dongle und der Außenseite der linken Hörmuschel fangen die „S“ Logos an, blau aufzublinken, bis nach ca. 4 Sekunden beide Geräte erfolgreich miteinander verbunden sind (erkennbar dadurch, dass das Blinken kurzzeitig aufhört). Normalerweise blinkt nun sowohl an beiden Hörmuscheln als auch am Dongle das „S“ Logo im 5- Sekundentakt. Das Blinken am Kopfhörer kann gerade in dunkler Umgebung sehr auffällig sein und könnte sicherlich auch als störend empfunden werden. Daher kann man es zumindest am Kopfhörer durch einen 3- sekündigen Druck auf die „vorhergehender Titel“ Taste an der rechten Hörmuschel deaktivieren.
Durch einen erneuten, längeren Druck auf die Sync-Tasten wird die Drahtlosverbindung wieder deaktiviert. Alternativ wird nach etwa 2 Minuten die Verbindung automatisch gekappt, falls in diesem Zeitraum kein Audiosignal ankommt. Der Kopfhörer blinkt dann deutlich schneller und die Verbindung kann durch einen weiteren, längeren Druck auf den Dongle wieder aktiviert werden. 2 weitere Minuten, nachdem sich der Sender deaktiviert, schaltet auch der Kopfhörer ab.
Natürlich liegt dem Funkkopfhörer alternativ noch ein 135cm langes Audiokabel in schickem Blauton bei, das angeschlossen werden kann, falls den Akkus mal der Saft ausgehen sollte. Die Länge ist optimal, um das Kabel unter einer Jacke hindurch zu führen und in den Seitentaschen wieder verschwinden zu lassen, in denen sich das Abspielgerät befindet. Das eine Kabelende endet in einem Winkelstecker, der 5mm Luft zwischen Device und Kabel bietet, was eine problemlose Nutzung des Kabels garantiert, falls sich bspw. das Smartphone in einer etwas dickeren Schutzhülle befindet. Hier hab ich schon Kabel gesehen, die so flach am Gerät anlagen, dass eine Nutzung mit Schutzhülle gar nicht möglich war. Gerade für den mobilen Einsatz ist das Kabel also gut geeignet. Das andere Ende läuft in einem geraden Stecker aus, der für den Kopfhörereingang gedacht ist. Das Audiokabel an sich ist mit einem zusätzlichen Bedienelement ausgestattet, das über ein Mikrofon und eine Universaltaste verfügt. Mit dieser kann man nicht nur einen Anruf entgegennehmen oder beenden. Einfaches, kurzes Drücken aktiviert / deaktiviert eine Pausierung, zweifaches, schnelles Drücken springt einen Titel vor und durch dreifaches Drücken springt man zum vorhergehenden Titel zurück. Das Bedienelement bietet hierbei eine volle Unterstützung für Android Devices. Mit dem HTC One M7 hat jedenfalls alles wie beschrieben funktioniert und auch das Mikrofon lieferte bei Testanrufen eine gute Sprachqualität.
Ausstattung
Die folgenden Zusatzfunktionen sind nur bei kabelloser Nutzung verfügbar, da die Funktionstasten an den Hörmuscheln erst nach erfolgreicher Kopplung aktiviert und somit genutzt werden können:
-Bassanhebung:
Durch kurzes Drücken des Sync Buttons an der linken Hörmuschel wird die sog. „THUMPP Enhanced Bass“ Bassanhebung aktiviert / deaktiviert, die die Bassfrequenzen auf elektronischem Wege noch etwas anhebt. Bei meinem Androiden empfand ich diese Klangverbesserung als eher deplatziert. Der Bass wirkte einfach nur noch dumpf. Eine kontrollierte Anhebung des Basses über den Equalizer der Audioquelle erscheint mir hier generell als etwas bessere Alternative. Bei einem späteren Test mit einem iPhone 5 hat das Ganze jedoch ganz gut funktioniert.
-Flugzeugmodus:
Durch einen 3-sekündigen Druck auf die „vorhergehender Titel“ / nächster Titel“ Taste wird der Flugzeugmodus aktiviert / deaktiviert. Laut Anleitung dient dieser „Flugzeugmodus“ nur dazu, das Blinken der Logos an beiden Seiten der Hörmuscheln zu deaktivieren. Auf die Funkverbindung hat der Modus also keinen Einfluss, wie man zuerst vermuten könnte.
-Titelsteuerung:
Diese kann wahlweise an der Audioquelle oder zusätzlich über die Bedienelemente an der Außenseite der Hörmuscheln gesteuert werden. Hierzu findet man auf der linken Hörmuschel die Tasten für die Sync-Funktion / Bassanhebung und die Ein / Aus / Mute Taste. Auf der rechten Hörmuschel befinden sich 4 weitere Tasten für vorhergehender/ nächster Titel / lauter / leiser. Leider bleiben die Tasten der rechten Hörmuschel Apple Devices wie iPhone, iPad und iPod vorenthalten und sind auf Android-Geräten funktionslos.
Tragekomfort
Das Tragekomfort liegt nahe am Optimum. Aktuell habe ich noch keinen Vergleich zu anderen Over- Ear Kopfhörern, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es noch komfortabler geht. Bügel-Innenseite und Hörmuschel sind 1A gepolstert und auch der Druck, der auf den Kopf, oder besser gesagt auf die Ohren ausgeübt wird, ist kaum spürbar, sodass einer Nutzung über mehrere Stunden nichts im Wege steht. Trotz leichtem Sitz bietet er unter normalen Umständen keinerlei Gelegenheit zum Verrutschen. Der Bügel lässt sich auf jeder Seite um maximal 2cm ausziehen, so dass selbst für den größten Dickkopf ein optimaler Halt gewährleistet sein dürfte. Nebenbei bemerkt bietet er in der kalten Jahreszeit einen guten Schutz vor Kälte und fungiert somit zusätzlich als stylischer Ohrenwärmer, was im Sommer jedoch zum Schwitzen verleiten könnte, da die Ohrpolsterung nicht sonderlich atmungsaktiv ist. Aber wo wir gerade beim Winter waren… Dank flexiblem Bügel kann der Sync selbst über der dicksten Kapuzen- Winterjacke getragen werden, ohne den Hals abzuschnüren. Die Beats Mixr bspw. sind dagegen die reinste Schraubzwinge und nur um den „nackten Hals“ tragbar, da die Bügelspannkraft hier auf einem ganz anderen Level liegt.
Infos zur Übertragungstechnologie
Zur Sicherstellung einer verlustfreien Übertragung wurde bewusst auf Bluetooth verzichtet. SMS Audio setzen hier auf die KLEER-Funktechnologie, die in einem 2,4 GHz-ISM / 16bit Frequenzband mit 16 Kanälen arbeitet und u.a. die Audioformate ALAC (Apple Lossless Audio Codec) und AAC (Advanced Audio Compression) unterstützt. Des Weiteren können pro Dongle bis zu 4 Sync-Kopfhörer-Paare verbunden werden. Laut Hersteller soll der intern verbaute Lithium-Ionen Akku bis zu 17 Stunden durchhalten. In der Praxis kann man aber eher mit der Hälfte der angegebenen Zeit rechnen, da der Dongle im Gegensatz zum Kopfhörer deutlich früher aufgibt. Dafür ist er aber auch relativ fix wieder einsatzbereit.
Da 2,4 GHz-Funkwellen primär für kurze Distanzen verwendet werden, sollte der Sender in einer Distanz von maximal 1,3 Meter vom Kopfhörer entfernt in einer Tasche platziert werden. In einem kurzen Test in einem üblichen Hausflur konnte bis auf 5 Metern Entfernung eine konstante Verbindung ohne Unterbrechungen aufrechterhalten werden. Sobald die Sichtlinie von einer Mauer unterbrochen wird oder man um die Ecke geht, bricht die Verbindung komplett ab.
Soundqualität
Wie bereits geschrieben, diente in diesem Test das HTC One M7 Smartphone als Audioquelle. Als Musikplayer bin ich relativ schnell auf die unter Android-Usern beliebte PowerAmp App ausgewichen, da der Standard-Musikplayer des One (Musik-App) neben einer fast schon unterirdischen Klangqualität keinerlei Anpassungsoptionen ermöglicht. Die PowerAmp App hingegen bietet nicht nur Ton- Optionen, in denen man „am Rad drehen“ kann, sondern auch einen Equalizer, der sich auf die persönlichen Bedürfnisse einstellen lässt und somit Einiges an Soundqualität rauskitzeln kann. Screenshots zu meinen im Test verwendeten Einstellungen findet ihr in der Bildergalerie weiter unten. Natürlich sind diese Geschmackssache aber ich denke, sie bieten eine gute Grundlage für die meisten Musikrichtungen. Getestet wurde mit verschiedensten Genres, u.a. Hip- Hop/ Rap/ Pop/ Jazz/ Blues/ Acoustic und natürlich Alternative / Rock & der gute, alte Metal.
In den Hörmuscheln des Kopfhörers sorgen 40mm Treiber für ein wirklich gut ausgewogenes Klangbild. Natürlich könnte man meinen, die Kopfhörer wären aufgrund des Mitwirkens von 50 Cent auf reine Hip- Hop oder Elektro- Musik ausgelegt, doch der Sync erweist sich als wirklich guter Allrounder, der auch in Sachen Rock & Metal eine gute, wenn auch nicht ideal ausgefeilte Figur macht.
Der Bass kommt je nach Genre wirklich gut rüber, die Höhen sind sehr klar (besser als bei den Beats Mixr) und auch die Mitten kommen nicht zu kurz. Verbesserungswünsche liegen hier von meiner Seite lediglich in etwas mehr Kick- Bass, der etwas mehr Präzision reinbringt und den Bass generell definierter wiedergibt.
Die Gesamtlautstärke dürfte mehr als ausreichend sein und auch die Pegelfestigkeit ist nicht zu verachten. Auch in höheren Lautstärken wird alles ohne nennenswerte Verzerrung wiedergegeben. Die Lautstärke beim HTC One ist in 15 Stufen einstellbar. Stufe 12 ist mir bereits unangenehm laut. An dieser Stelle ist noch wichtig zu erwähnen, dass die Lautstärke, die man an den Kopfhörern einstellen kann, unabhängig von der Audioquelle geregelt wird. Drückt man also an den Funktionstasten des Kopfhörers auf „lauter“, erhöht sich nicht die Lautstärke der Audioquelle, sondern nur die des Kopfhörers.
Die Over- Ear Konstruktion kommt der Geräuschdämmung sehr zu Gute, denn auf „normaler“ Lautstärke hört man wirklich nur in ruhiger Umgebung was und selbst auf Anschlag halten sich die Geräusche, die nach Außen hin abgegeben werden, in Grenzen. Was den Sync’s hingegen gut getan hätte, wäre aktives Noise Cancelling, denn als Hörer bekommt man schon sehr viel von der Außenwelt mit. Im Großen und Ganzen nicht sonderlich ideal und für den ein oder anderen bestimmt auch etwas störend, aber mich würde es nicht von einem Dauereinsatz abhalten.
Video
Auf der IFA 2012 hatte ich die Möglichkeit ein Interview mit 50 Cent über die Kopfhörer zu führen. Dieses habe ich hier für euch angehängt.
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Fazit
Der Over- Ear Funkkopfhörer Sync by 50 von SMS Audio bietet ein wirklich gelungenes Gesamtpaket, das keine nennenswerten Schwächen aufweist. Man muss schon eine audiophile Veranlagung haben, um diesen Kopfhörer ernsthaft wieder zurückgeben zu wollen. Natürlich geht es nahezu immer noch etwas besser aber ich bin mir sicher, der Sync dürfte 90% aller Otto- Normal- Verbraucher auf ganzer Linie überzeugen. Er kommt mit einem Lieferumfang daher, der kaum Wünsche offen lässt, die Verarbeitung ist bis auf das viele Plastik (wen es denn stört) sehr gelungen und die Soundqualität kann auch überzeugen, wobei er vor allem im Hip- Hop / Elektrobereich seine Stärken ausspielen kann. Zahlreiche Zusatzfunktionen runden das stimmige Gesamtbild ab. Doch ob er den hohen Kaufpreis wirklich wert ist, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.
Pluspunkte:
+ wirklich guter Sound, wenn er angemessen konfiguriert wurde
+ inkl. Klinkekabel für eine kabelgebundene Übertragung
+ praktisches, stabiles Transportcase
+ verlustfreie, kabellose Übertragung
+ flexibler Bügel
Minuspunkte:
– sehr hoher Kaufpreis (338€ bei amazon.de / Stand: 02.02.2014)
– klobiges Sendemodul, das zum Abbrechen neigen könnte
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Bildergalerie