Bitcoins Armageddon: Neuerlicher Absturz um 50% der Anfang vom Ende?
„Um die Hälfte“ war der Wert – oder besser Preis – der Bitcoins bereits vor einigen Wochen eingebrochen, nachdem sich die chinesische Notenbank negativ über die eWährung geäussert hatte. Einen weiteren 50%igen Abschlag mussten die Halter von BCs dann vorgestern hinnehmen…und schon wieder ist China schuld.
Wer die erste Warnung der chinesischen Notenbank nicht ernst genommen hattte, wurde dann spätestens vorgestern eines Besseren belehrt, denn an diesem Tag wurde den institutionellen chinesischen Anlegern die Annahme von Yuan im Tausch gegen Bitcoins verboten. Der größte Händler, Yeepay, teilte per Pressemitteilung mit, ab sofort keine Yuan mehr gegen Bitcoins annehmen zu können, was auch von der „Dachorganisation“ BTC China bestätigt wurde. Der Kurs rauschte daraufhin um etwa die Hälfte in den Keller, was einem vorherigen Zugewinn von mehreren tausend Prozent entspricht.
So gesehen sind die frühen Einsteiger immer noch im Plus, die spät eingestiegen Chinesen dürften aber schwer leiden. Von China aus ist es nämlich ziemlich schwer, eine Auslands-Investition zu tätigen, so dass relativ viele, gut betuchte Chinesen mangels Alternativen in Bitcoins investierten. Deren Depots sind nun aber nur noch die Hälfte wert. In Fremdwährungen darf allerdings weiter investiert werden.
Dass der Wert der chinesischen Einlagen in Bitcoins seit einigen Monaten schwer zugenommen hatte, war demnach der Hauptgrund für die massiven Preissteigerungen der Crypto-Coins in der letzten Zeit. Investments aus anderen Währungsregionen, Dollar, Euro, Yen, in Bitcoins stiegen dagegen nur mässig. Vielleicht kommt man durch die Verbannung des chinesischen Yuan also einfach wieder auf ein preisliches „Normalmaß“, aber das kann man auch bezweifeln.
Möglicherweise sind solch extreme Bewegungen auch nur die Geburtswehen einer neuen Währung, die bei solch wechselhafter Kursentwicklung andererseits aber jederzeit am Abgrund steht, zum reinen Spekulationsobjekt zu verkommen. Händler, bei denen man mit Bitcoins einkaufen kann, berechnen den Preis jedenfalls schon mindestens tagesgenau anhand einer anderen Währung…genau wie bei eGold.
Die Bitcoins, von seinen Erfindern als eWährung bezeichnet, haben insgesamt also die für eine normale Währung wichtige Funktion als Tauschmittel nie wirklich erfüllen können, wobei der neuerliche Kurssturz und der faktische Ausstieg der Chinesen natürlich als weiterer Rückschlag in dieser Beziehung zu werten ist. Da man die Coins so auch immer weniger als Spargroschen verwenden kann – die zweite wichtige Funktion einer normalen Währung – , stellt sich dem durchschnittlichen Kleinanleger schnell die Frage nach dem Sinn dieser Anlage…und lässt die Finger davon.
Ob eure Banker mit eurem Geld trotzdem auf Bitcoins spekulieren – dem letzten möglichen Sinn dieser Währung – müsst ihr sie schon selbst fragen.