Zu Besuch: ASUS Headquarter in Taiwan
Ich habe mir vorgenommen nun bei meinen Reisen auch öfter mal bei Herstellern vorbeizuschauen, einen Blick hinter die Kulissen zu wagen. Mich interessiert wie es bei den Herstellern aussieht, wie Produkte hergestellt bzw. getestet werden. Den Anfang macht die ASUSTeK Computer Inc., hierzulande besser bekannt als ASUS. Ich habe das Unternehmen das Mainboards, Grafikkarten, Notebooks, Tablet und Smartphones herstellt in Taipeh in ihrem Hauptsitz besucht.
Wie es sich in Asien gehört wurde der Besuch komplett durchgetimt und nach dem kurzen Briefing ging es erst einmal in den Showroom wo die Neuheiten gezeigt wurden. Hierbei handelte es sich eben um alle neuen Produkte die auf der Computex vorgestellt wurden. Einer der Mitarbeiter zeigte in seiner Präsentation auch die einzelnen Schritte bei der Fertigung der Aluminiumgehäuse die ASUS bei einigen Notebooks, Tablets und auch dem Zubehör einsetzt.
Ich habe mir mehrere Bereiche anschauen können, so präsentierten sich hier mehrere Abteilungen, unter anderem das Team das für die Displays, Touchscreens und TouchPads zuständig ist. So wurde beispielsweise bei den Touchscreens gezeigt das ASUS hier die schnellsten Controller verbaut um dem Benutzer eine bessere User-Experience zu bieten. Touchbefehle werden schneller erkannt und das Malen auf dem Touchscreen ist dank schnellerer Reaktionszeiten auch deutlich realistischer, denn es gibt kein „Nachziehen“.
Die Soundabteilung war natürlich auch ganz stolz zu zeigen wie sie sich im Vergleich zur Konkurrenz schlägt und so wurden Notebooklautsprecher von ASUS und Mitbewerbern herumgereicht. Die Lautsprecher von ASUS waren deutlich größer was natürlich für einen besseren, voluminöseren Sound sorgt. Bei einigen Notebooks hat ASUS auch zusammen mit dem dänischen Lautsprecherhersteller Bang & Olufsen kooperiert, um so zusammen für einen besseren Klang zu sorgen. Die Toningenieure haben sich hierbei mit den ASUS-Hardwaredesignern zusammengesetzt und ausgearbeitet wie man den Platz im Notebookgehäuse ideal für den Sound nutzen kann.
Die Führung durch die Qualitätssicherung war für mich am interessantesten, denn hier konnte man sehen welche Strapatzen so ein Notebook oder Tablet überstehen muss um am Ende die Freigabe für den Verkauf zu bekommen. Dort werden die Tasten der Tastaturen tausende Mal von Robotern angetippt um zu sehen was sie aushalten. Es gibt einen Rütteltisch der das Notebook so richtig durchschüttelt. Bei Notebooks auch ganz wichtig sind die Scharniere, auch diese werden ausgiebigen Tests unterzogen, denn es gibt eigentlich nichts schlimmeres als ein loses Scharnier bei einem Notebook. Ich kannte ja bereits den Droptest, also den Falltest bei dem das Gerät aus einer bestimmten Höhe, meist von Tischkantenhöhe, auf den Boden fällt. Aber bei ASUS habe ich nun auch das erste Mal gesehen dass es diesen Droptest auch mit dem Produkt in der Verpackung gibt um zu schauen ob es dort auch gut geschützt ist. Wahrscheinlich ist das der Simulator für den genervten Paketdienstfahrer der mal wieder nicht zimperlich mit den Paketen umgeht. Spezielle Druck- und Kältekammern simulieren die Benutzung bei Minusgraden oder in tropischen Ländern mit hoher Luftfeuchtigkeit. Hier wird eben nichts dem Zufall überlassen.
Bei der Verpackung macht man sich auch schon so einige Gedanken. Vor allem wie man Material und auch Platz sparen kann. Demonstriert wurde es an einer Verpackung vom ASUS MeMo Pad HD 7, wenn man hier mal beide Verpackungen miteinander vergleicht, dann kann man sehen dass hier sogar deutlich Platz gespart wurde. Bei einigen tausend Geräten die verschifft werden macht das natürlich so einiges aus!
In den meisten Bereichen war das Fotografieren und Filmen verständlicherweise leider verboten, ich habe aber von den einzelnen Abteilungen einige Bilder bekommen können. Interessant sind hier vor allem die Bilder von der Designabteilung die einige Prototypen ausstellte.
Im Eingangsbereich musste ich auf jeden Fall erst einmal die Mona Lisa bewundern. Wie Mona Lisa? Was macht die denn da? Es ist die Mona Lisa die dort aus alten Mainboards zusammengepuzzelt wurde. Da hätte ich auch nichts dagegen diese in meinem Wohnzimmer stehen zu haben. Was natürlich ebenfalls in die Eingangshalle passt sind die zahlreichen Auszeichnungen die ASUS in den letzten Jahren erhalten hat, hier waren neben Awards von der Presse auch noch Preise und Danksagungen von Partnern wie Intel und AMD zu finden.
Ich werde versuchen euch auch in Zukunft öfter mal einen Blick hinter die Kulissen einiger Unternehmen zu gewähren.