Im Test: Steelseries Apex Raw
Ich konnte für einige Wochen das Gaming Keyboard Apex Raw von Steelseries ausgiebig testen. Im Folgenden erfahrt ihr meine Meinung, meine Kritik und meine Verbesserungswünsche, sowie ein abschließendes Fazit.
Erster Eindruck [Verarbeitung & Verpackung]
In der Verpackung findet man nicht besonders viel, der Lieferumfang hält sich tatsächlich in Grenzen. Doch was will man großartig an Zubehör bei einer Tastatur erwarten? Beigelegt sind neben klassischen Anleitungen und Garantiekarten in diversen Sprachen liegen auch zwei Gummiaufsätze bei. Die halbkugelförmigen Klumpen lassen sich an der Unterseite anklippen um so den Winkel der Tastatur zu verändern. So noch nie gesehen, aber praktisch, da so die Fehler-Anfälligkeit im Gegensatz zu wackeligen Klappmechanismen minimiert wird.
Auch das Layout fällt sofort ins Auge, auf der linken Seite hat man zusätzlich zu den normalen Tasten einer Standardtastatur, weitere 7 Tasten, von denen 2 als Modi-Tasten und 5 als Makro-Tasten belegt sind. Oberhalb der F-Tastenreihe findet man weitere, 12 schmale Makro-Tasten. Auch die verbreiterte Leertaste ist ein auffälliges Highlight, aber dazu, genau wie zu den zusätzlichen Pfeiltasten, sowie den diversen Funktions-Tasten, später mehr. Die Verarbeitung ist völlig in Ordnung, von Steelseries ist man jedoch auch nichts anderes gewöhnt. Alle Tasten haben einen soliden und angenehmen Anschlag.
Besonderheiten [Layout & Funktionen]
Wie mittlerweile fast alle Gaming Keyboards verfügt auch die Steelseries Apex Raw über eine beschauliche Anzahl von Makro-Tasten. Hierauf lassen sich, mittels der später ausführlicher beschriebenen Software, beliebige Funktionen programmieren. Makro-Tasten finden ins Besondere im MMO-Gaming Bereich viel Anklang, sind jedoch auch bei Ego-Shootern sehr beliebt, da sich so beispielsweise leicht Waffenkäufe in Spielen wie CounterStrike automatisieren lassen. Ein weiteres Merkmal der Apex Raw sind die zusätzliche Funktionen, die auf den dadurch doppelt belegten F-Tasten (F5-F12) ihren Platz finden. So lässt sich die Helligkeit der Tastatur regeln, die Musik steuern (Reverse, Forward & Play/Pause) und die Lautstärke regeln (Lauter, Leiser & Mute).
Eine der beiden großen Besonderheiten, denn Makro- bzw. Funktionstasten sind zwar schön, aber kein Alleinstellungsmerkmal, sind die zusätzlichen Pfeil-Tasten. Neben den gewohnten Links-, Rechts-, Oben-, Unten-Tasten, sind zwei weitere für Rechts Oben und Links Oben verfügbar. Leider habe ich persönlich diese faste nie genutzt, da dazu wohl die falschen Spiele spiele, aber auch hier werden sich mal wieder die MMO’ler freuen. Das zweite und meiner Meinung nach viel essentiellere Merkmal der Apex Raw, ist die überdimensionale Leertaste. Die Leertaste ist die wohl am häufigsten genutzte Taste einer Tastatur und diesen Fakt scheint sich Steelseries nun zu Herzen genommen zu haben. Die Vergrößerung der Leertaste war denke ich eine der besten, wenn nicht sogar die beste Entscheidung bei der Entwicklung des Apex Raw Keyboards.
Der Druckpunkt ist sicherlich immer ein Punkt bei einer Leertaste, da sich von Haus aus schon die größte Taste auf der Tastatur ist und oft auch reagieren muss, wenn der Anwender auf nur einer Seite drückt. Hierbei kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten, die Steelseries, trotz deutlich größerer Taste, elegant umschifft. Die Leertaste verfügt nicht, wie normale Tastaturen über bis zu 3 Sensoren, die das Signal aufnehmen, sondern lediglich über eine einzige, welche jedoch von einer zusätzlichen kleinen Metallstrebe unterstützt wird, welche massiv dazu beiträgt, dass das Signal immer ankommt, wenn es ankommen soll. So hatte ich während der Nutzung nicht einmal das Gefühl, das ein Druck auf die Leertaste nicht vom Computer erkannt worden wäre. Bei anderen Tastaturen kommt dies, wie gesagt, deutlich häufiger vor.
Software [Steelseries Engine]
Zu der Software kann man viel sagen… Muss man aber nicht. Optisch ist sie schlicht und übersichtlich gehalten, jedoch funktionell. Sie läuft sauber und stabil, verbraucht keine unnötige CPU-Leistung im Schlafmodus, dafür ordentlich RAM, bis zu 200.000 kB Arbeitsspeicher fraß die Software zu Hochzeiten, wohlgemerkt: im minimierten Modus. Ansonsten lässt sich an der Software wenig bis gar nichts aussetzen. Lediglich die Nichtverfügbarkeit eines deutschen Sprachpakets lässt grübeln, ist aber zu verschmerzen, da viele Begriffe in der deutschen Version sowieso gleich wären. Mit dem Tool lassen sich neben den gewohnten Funktionen, wie Makro-Erstellung, Licht-Einstellungen, Profil-Verwaltung und sonstigen Einstellungen auch eine Statistik-Funktion nutzen. Hierbei wird auch Kommando jeder Tastendruck registriert und anschließen grafisch dargestellt. So erkennt man seine Tippgewohnheiten, was einem zwar nicht viel bringt, aber dennoch das Interesse des ein oder Anderen wecken dürfte.
Fazit [Luft nach oben, preislich angemessen]
Wenn sich die Steelseries Apex Raw so anschaut, sieht man ein toll verarbeitetes Gaming-Keyboard mit einigen interessanten und gut umgesetzten Features. Dies führt unweigerlich dazu, dass man sich wünscht, Steelseries hätte noch mehr funktionelle Gadgets verbaut, wie die Konkurrenz es teilweise zu tun pflegt. Nette Gimmicks wären unter Anderem die Folgenden gewesen:
– USB-Port, für diejenigen, deren PC unter dem Tisch und somit schwer zugänglich steht
– Ein LCD-Display, auf welchem allerlei Information, wie Wetter, Datum, Mails oder ein RSS-Feed (Twitter, Facebook?) angezeigt werden. Bestenfalls mit offener Software, sodass Hobby-Programmierer weitere nützliche Tools entwickeln können
– AUX-Port, für zu kurze Kopfhörer
Es ist also noch Verbesserungspotenzial bis zur „perfekten“ Gamer-Tastatur da. Setzt man das Gebotene jedoch in Relation zum Preis von etwa 75,00 €, so findet man, meiner Meinung nach, eine erstaunlich solide, gut verarbeitete und nützliche Tastatur vor, für die ich hiermit eine klare Kaufempfehlung ausspreche.