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Scott Forstall verlässt Apple

31.10.2012

Scott Forstall verlässt Apple

Apple befindet sich aktuell auf einem neuen Pfad. Es wird nicht abzustreiten sein, dass die Führung der Firma durch Tim Cook sich eklatant zu der von Steve Jobs unterscheidet.

Dieser Unterschied wurde wieder deutlich, als die Meldung erschien, dass Scott Forstall, seines Zeichens SVP (Senior Vice President) für iOS, seinen Posten per 2013 räumen muss. Neben diesem scheidet John Browett (SVP für Apple Retail Stores) sofort aus dem Unternehmen aus. Die Beweggründe für das Ausscheiden von Browett sind bis dato nicht bekannt. Bei Forstall kann man einige Spekulationen anstellen, die ich gerne im Folgenden näher beleuchten möchte.

Ergebnisse

Mit iOS 6 kamen sehr viele Veränderungen – einige positiv und andere wiederum nicht unbedingt. Da fällt dem geneigten Leser wahrscheinlich sofort das Apple Maps Desaster ein. Wie man unschwer an der Entschuldigung erkennen kann, die übrigens sehr untypisch ist für das Unternehmen, ist diese von Tim Cook persönlich unterzeichnet. Nun hat dies auf einen Aussenstehenden den Anschein, als sei er für diesen Faux-Pas verantwortlich. Dies führte wohl innerhalb des Unternehmens zu erheblichen Diskrepanzen. Der Grundtenor sei, dass der zuständige „Chef“ der Abteilung für die Fehler seiner Abteilung einstehen solle. Dies führt uns auch schon zum nächsten Punkt.

Interna

Einige Meldungen kursieren im Web mit der Aussage, dass Jonathan „Jony“ Ive (SVP Industrial Design)  ein gewaltiger Verfechter des Skeuomorphismus sei. Ich muss gestehen, dass ich dieses Wort zum ersten Mal las und zunächst nachschlagen musste, was dieses konkret bedeutet. Wenn man das Designer-Jargon vereinfacht bedeutet es wohl so viel, dass Designelemente benutzt werden, die eigentlich nicht nötig wären für die Funktion von Software. Diese werden beispielsweise verwandt, damit dem Benutzer die Software „echt“ erscheint. Bei Apple finden wir dieses Phänomen im Bücherschrank von iBooks, im Ledereinband von iCal oder in den Spieltisch von Game Center.

Wie es der Zufall will, war es Scott Forstall, der völlig begeistert war von diesem Einsatz des Skeuomorphismus. Natürlich liegt es da nahe, dass ein Machtkampf zwischen Jony Ive und Scott Forstall entstand, da Ive sein Augenmerk auf Simplizität und Purismus legt im Gegensatz zu Forstall.

Image

Nun war es bis vor einem Jahr so, dass Steve Jobs im Unternehmen war, der sicherlich intern die Lage in Form eines Schlichters entspannt hatte. Dieser gab das Zepter ab an Tim Cook, der führungstechnisch in eine andere Kerbe schlägt. Es ist also davon auszugehen, dass sich die Beziehung zwischen den beiden etwas angespannt habe. Dies könnte unter anderem daher rühren, dass Scott Forstall immer weniger medienwirksam vertreten ist und sein Auftreten als Vertrauter bei den Entwicklern leider das einzige ist, was wir von ihm sehen.

Fotograf: Ben Miller

Dennoch war er viele Jahre tätig für Apple und ist unter anderem verantwortlich für die Aqua Oberfläche sowie bekannt als Hauptentwickler von Mac OS X. Und das ist ein Erfolg, der ihm immer bleiben wird. In diesem Sinne: Vielen Dank an Scott für diese Dinge und viel Erfolg auf weiteren Lebenswegen!

4 Comments
  1. Thomas Gigold
    Da ist ein kleiner aber entscheidender (Verständnis)-Fehler im Text: Forstall ist ein Anhänger des Skeuomorphismus, Ivy hingegen überhaupt nicht (sieht man ja auch an den Geräten - Reduziertheit ist das A und O); deswegen kam es wohl zum Machtkampf. Dass Ivy jetzt Macht bekommt und Forstall geht dürfte all jenen (mich eingeschlossen!) Hoffnung machen, die auf diese ganze Designer-Selbstbefriedigung nicht stehen & gern wieder die klare Oberfläche alter OSX Tage hätten. Ich fände es so nämlich durchaus hübscher: http://www.giga.de/downloads/os-x-10-8-mountain-lion/news/os-x-mountain-lion-so-sahe-es-ohne-skeuomorphismus-aus/ ;)
  2. Mikhail
    Danke für den Tipp! Ist angepasst. :)
  3. techtäglich: the view of the tech landscape at Halloween | C Gadget Now
    [...] have of course been concerned with the disposal Forstalls. Mikhail has even sat down and a little the background lit , which explain why it sooner or later in Cupertino had to pop in senior [...]

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