Im Test: Audi A6 allroad quattro
Als Johannes und ich auf Mallorca waren, um den neuen Audi A3 zu testen, entdeckte ich mein großes Interesse für diesen Automobil-Hersteller. Dieses wird wohl auch sehr in diesem Video deutlich. Nichtsdestotrotz interessiert mich natürlich an einem Automobil nicht nur die Technik, sondern auch die „wahren Werte“ des Autos wie Leistung, Hubraum, Beschleunigung und ähnliches. Deshalb lag es mir wirklich am Herzen mehr aus dem Portfolio von Audi testen zu dürfen. Glücklicherweise gelang es mir ein Auto zu testen, dass vollkommen gegensätzlich ist zu dem A3.


Dieses unterstützt einen als Fahrer nämlich nicht nur beim Rückwärtsfahren mit einer Kamera, sondern bietet auch unter dem Menüpunkt „Car“ eine nette Option. Im Gelände liegt eine Limousine immer sehr auf und kann dadurch natürlicherweise nicht wirklich als Off-Roader dienen. Deshalb verbaut Audi in der allroad-Variante serienmäßig ein adaptives Luftfahrwerk. Dieses kostet ansonsten 1950€. Dieses Luftfeder-System macht aus dem A6 den „Gelände-Hybriden“ und lässt ihn auf jedem Untergrund sich wie zu Hause fühlen. Die Bodenfreiheit kann nämlich auf insgesamt 18,5 cm „hochgepumpt“ (was insgesamt rund 4,5 cm Anhebung ausmacht) werden. Auch ist der Antrieb nicht zu verkennen. Grundsätzlich werden 40 Prozent der Kraft auf die Vorderachse geliefert, jedoch kann diese mühelos automatisch in Sekundenbruchteilen umverteilt werden. Dadurch macht der Wagen auch in engen Kurven eine gute Figur. Im Test wurde der Wagen über Serpentinen durch eine bergige Landschaft mit einer hohen Geschwindigkeit gescheucht. Das Ergebnis war wirklich sehr gut: leichtes Übersteuern macht sich bemerkbar, jedoch ist die Straßenlage für einen Zwei-Tonner wirklich beachtlich.
Ich kam bereits oben auf die Werte zu sprechen: 313 PS, 3.0 bTDI, 650 Newton-Meter Drehmoment bei 1450 bis 2800 U/min. Alle diese Werte helfen nichts, wenn dahinter kein gutes Getriebe steht. Und das tut es. Ich fuhr selten ein so tolles Getriebe wie diese achtstufige Automatik. Man gleitet förmlich dahin, wenn man es wünscht und hört keinen Ton von dem Wagen. Auch sind keinerlei „Ruckler“ oder wahrnehmbare Geräusche zu vernehmen. Der Hobel fährt einfach nur, bis man ihn hören möchte, denn durch einen Sound-Aktuator lässt sich im „dynamic“-Modus ein sehr V8-ähnlicher Ton erzielen. In Kombination mit dem Start-Stopp-System bewirkt diese Synergie aus Motor und Getriebe wahre Wunderwerke am Verbrauch. Ich fuhr den Boliden teilweise extrem schnell und teilweise ließ ich ihn dahingleiten und kam auf einen Durchschnittsverbrauch von ca. 8,5 – 9 Liter Diesel. Diese Werte decken sich natürlich nicht mit den Herstellerangaben, da diese dem Drittel-Mix der Europäischen Kommission entsprechen müssen, welche bei Verbrauchswerten als Maßstab gilt, jedoch bin ich extrem zufrieden mit dem Verbrauch. Sicherlich hätte man auch 7 Liter erreichen können, jedoch hatte ich nur ein begrenztes Zeitfenster und wollte den Wagen in möglichst vielen Alltags-Situationen testen. Insgesamt kam ich auf rund 1000 Kilometer im Test.


Leider hat das oben beschriebene Auto auch seinen Preis. Wenn man konsequent alles mitbestellt, was mein Testwagen an Ausstattung hatte, stehen am Ende 92.000€ auf dem Zettel. Dafür bekommt man ein Auto, welches nicht nur ein reines Familienkombi ist, sondern auch einen knackigen Motor, einen agiles Fahrwerk und ein ausgewogenes Getriebe mit vielen Extras besitzt. Ich empfehle jedoch ganz klar vorher zu überprüfen, ob sich für einen selbst der Aufpreis lohnt für die Off-Road-Fähigkeiten. Zwar ist ein Neigungssensor, ein adaptives Fahrwerk und ähnliches ganz nett, jedoch habe ich persönlich nicht durchgehend die Situation, dass ich auf diese angewiesen bin. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Audi hier eine neue Kategorie Auto geschaffen hat, die sich im Test wacker geschlagen hatte. Zwar ist der Preis kein Schnäppchen, jedoch handelt es sich hierbei um ein Fahrzeug, das seine Daseinsberechtigung hat.
Bildergalerie
Für den Test stellte mir die Audi AG dieses Fahrzeug als Leihstellung zur Verfügung. Dieses hat den Testbericht in keinster Weise beeinflusst.