Mein persönliches Highlight der GamesCom 2010: Pandora Handheld
Mein persönliches Highlight der GamesCom 2010 waren nicht die neusten 3D Shooter oder Strategiespiele, auch nicht die neusten Gamingnotebooks, sondern ein Gerät das eigentlich nicht offiziell ausgestellt wurde. Es geht um den Pandora Handheld, den ich bei einem Treffen mit Michael Mrozek (Mitglied des OpenPandora Projektes) das erste Mal in den Händen halten konnte. Das Projekt ist wirklich einzigartig und als Ergebnis ist der derzeit leistungsstärkste Spielehandheld der Welt herausgekommen.
Mit der Pandora kann man beispielsweise alte Konsolen perfekt emulieren, wie z.B. Nintendo 64 wie man auf dem Bild sehen kann, PSX Spiele sollen auch kein Problem sein und ein Dreamcast Emulator ist bereits in der Mache. Natürlich dürfen auch die alten Klassiker wie Super Nintendo, NES, Gameboy in allen Varianten und die alten SEGA Konsolen nicht fehlen. Da als Betriebssystem Linux eingesetzt wird, kann man mit dem Gerät so ziemlich alles machen was man auch mit einem normalen Notebook machen kann. Dank Firefox oder Google Chrome kann man im Internet surfen, man kann Emails lesen und versenden, denn Wifi 802.11b/g ist mit an Board. Aufgebaut ist der Handheld wie ein UMPC, er hat ein 4,3-Zoll Klappdisplay mit resistivem Touchscreen (somit recht matt) und einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln. Um auch angenehm und schnell schreiben zu können ist im unteren Bereich eine Tastatur eingebaut mit der ich sofort zurecht kam und auch mittels Thumbtyping Texte schreiben konnte. Wie es sich für einen ordentlichen Handheld gehört gibt es ein Steuerkreuz (D-Pad), vier Buttons, zwei Schultertasten und als Schmankerl noch zwei analoge Controller (Nubs). Ein 4000mAh Akku sorgt für die nötige Energie und somit kann die Pandora mehrere Stunden Spielspass garantieren. Dank Video-out kann man dann auch die Spiele oder die Programme auf dem Fernseher genießen. Mit dem vorhandenen USB-Port können ausserdem noch Zusatzgeräte angeschlossen werden und dank Linux sind eigentlich recht wenig Grenzen gesetzt. Der interne Speicher beträgt nur 512MB, aber es sind zwei SD-Kartenleser vorhanden die laut der Community auch SDXC Karten lesen können, also der niedrige interne Speicher kein Problem. Dass Ganze hört sich an wie der Traum jedes Konsolenfreaks und das ist es wohl auch denn die Entwickler sind natürlich auch leidenschaftliche Zocker und haben das Gerät ganz nach ihren Wünschen und Vorstellungen gestaltet.
Die Pandora wird zu einem Preis von ca. 330€ verkauft. Wahrscheinlich werdet ihr nun aufspringen und euch sofort eines kaufen wollen (ich zumindest war nach 5 Minuten Mario 64 auf dem kleinen Teil sofort Feuer und Flamme), ich muss euch da aber etwas bremsen und auch enttäuschen. Das Gerät wird nur sehr schleppend produziert, da auch einiges an Handarbeit drin steckt und deshalb müsst ihr mit einigen Monaten Lieferzeit rechnen wenn ihr jetzt bestellt, ausserdem müsst ihr den Betrag bereits im Vorraus zahlen.
Bilder
Technische Daten
- Texas Instruments OMAP3530 processor at 600MHz (offiziell)
- 256MB DDR-333 SDRAM
- 512MB NAND FLASH Speicher
- IVA2+ Audio und Video Processor, verwendet TI’s DaVinci™ technology (430MHz C64x DSP)
- ARM® Cortex™-A8 superscalar microprocessor core
- PowerVR SGX530 (110MHz offiziell) OpenGL ES 2.0 zertifizierte 3D hardware
- eingebautes Wifi 802.11b/g (bis zu 18dBm Leistung)
- eingebautes Bluetooth 2.0 + EDR (3Mbps) (Klasse 2, + 4dBm)
- 800×480 LTPS LCD mit rezitivem Touchscreen, 4.3″ widescreen, 16.7 Millionen Farben (300 cd/m2 Helligkeit, 450:1 Kontrastverhältlnis)
- Zwei analoge Controller
- Komplette Spielsteuerung (Buttons, DPad und L/R)
- Zwei SDHC Kartenslots (bis zu 64GB Speicher im Moment möglich)
- Kopfhörer-Ausgang bis zu 150mW/Kanal mit 16 ohms, 99dB SNR (bis zu 24 bit/48KHz)
- TV Ausgang (FBAS und Y/C (S-Video))
- Eingebautes Mikrofon. Über ein Headset kann zudem noch ein externes Mikrofon angeschlossen werden
- Stereo-Ein- und Ausgänge (Line-Pegel)
- 43-Tasten QWERTY und Tasten-Zahlenreihe
- USB 2.0 OTG port (1.5/12/480Mbps), über welchen das Gerät auch geladen werden kann
- USB 2.0 HOST port (480Mbps), der volle 500mA an angeschlossene Geräte liefern kann (z.B. USB Speicher, Tastatur, Maus, 3G Modem GPS)
- bis zu zwei externe UARTs und / oder vier PWM-Signale für Hardware-Hacking, Robotersteuerung, Debugging, etc.
- un-brickbar dank integriertem Bootloader
- Power und Hold Schalter, welcher für „Sofort An“ und Tastensperre verwendet werden kann
- Läuft mit Linux (Kernel 2.6.x)
- Maße: 140×83.4×27.5mm
- Gewicht: 335g (inkl. 4000mAh Akku)