Hanvon N526 Ebook-Reader im Test
Der Praxistest
In den vergangenen Wochen war der Hanvon unser ständiger Begleiter: Ob morgens in der Tram zur Arbeit, abends auf dem Sofa oder nachts im Bett vor dem Einschlafen: Der Reader gab sich keine Blöße. Tatsächlich liest es sich mit dem Hanvon – wie eigentlich mit den meisten Ebook-Readern – bequemer als mit einem „echten“ Buch, da die Geräte wirklich handlich sind. Vorbei die Zeiten, als man morgens auf dem Weg in die Arbeit mühsam versucht hat einhändig umzublättern, weil man mit der anderen Hand Halt an der Stange suchen musste.
Wir sind auch wahrlich nicht zimperlich mit dem Gerät umgegangen. Die Bullenhitze der letzten Wochen haben das Gerät ebenso wenig beeindruckt, wie das Gerempel in der Tram. Sogar der Freibadbesuch und ein Absturz vom Nachtkästchen sind spurlos daran vorbeigangen. Die anfängliche Sorge ob des Plastikgehäuses waren also unberechtigt, was sicherlich auch der mitgelieferten Kunstlederhülle zu verdanken ist.
Fazit
Der Funktionsumfang begeistert und der Preis von 260 Euro ist berechtigt. Anwendungen wie der Bildbetrachter oder der Taschenrechner erschienen uns auf einem E-Ink-Gerät relativ sinnlos. Der MP3-Player, der Touchscreen, die Suchfunktion oder die Möglichkeit, Anmerkungen direkt in Texte zu schreiben, sind allerdings sinnvolle Erweiterungen. Vor allem die beiden letztgenannten Funktionen machen den Hanvon zu einem nützlichen Werkzeug für Studenten oder andere Leser von Sach- und Fachbüchern. Der Lieferumfang mit recht schöner und vor allem praktischer Schutzhülle und einer 4 GB großen SD-Karte für Bücher und Musik lässt kaum Wünsche übrig.
Von der Wertigkeit können Sonys Produkte mit ihrem Alugehäuse einen kleinen Vorteil verbuchen, der in der Praxis aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Spannend wird sein, wie Hanvon auf die aktuelle Preisoffensive von amazon reagiert: Der Kindle2 ohne UMTS ist mittlerweile schon für umgerechnet knapp 160 Euro erhältlich. Hier kann der amerikanische Online-Buchhändler durch die Querfinanzierung durch Ebooks Kampfpreise anbieten und hat durch den direkten Bücher-Download auf dem Gerät einen großen Vorsprung in Sachen Bequemlichkeit.
Alternative Hersteller wie Hanvon sollten sich aber durch den Funktionsumfang und die Zahl der unterstützten Ebook-Formate und -anbieter eine Nische schaffen können. Und die häufig zitierte Konkurrenz durch Tablets kann nur propagieren, wer noch nie einen E-Ink-Bildschirm gesehen hat.
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