Testbericht: JBL Xtreme – Portabler Bluetooth Lautsprecher
Mit dem JBL Xtreme, JBLs brandneuem Topmodell unter den kabellosen Bluetooth-Lautsprechern versprechen die Audiospezialisten einen kraftvollen und bebenden Stereoklang, der aus dem stark angestiegenen Markt an portablen Lautsprechern hervorstechen und der Konkurrenz ordentlich auf die Pelle rücken möchte. Was das durchaus immer noch kompakte Kraftpaket im Alltag zu bieten hat, haben wir für euch getestet.
Lieferumfang
Mitgeliefert wird neben dem Xtreme Lautsprecher an sich ein kompaktes Netzteil mit ca. 1m Kabellänge, die beiden Steckertypen C (Europa) und G (Großbritannien) mit jeweils ca. 1,2m Kabellänge sowie eine praktische Trageschlaufe. Garantiekarte, Sicherheitshinweise und Kurzanleitungen dürfen natürlich auch hier nicht fehlen. Das Gerät ist in den Farben Schwarz, Blau und Rot erhältlich.
Optik und Verarbeitung
Optisch betrachtet erinnert der Xtreme mit seinen zum Ende hin leicht ellipsenförmigen Ansätzen ein wenig an einen seitlich abgeschnittenen Football. Er misst 28,3 x 12,6 x 12,2cm (BxHxT) und wiegt stolze 2102 Gramm. Bis auf die beiden seitlich platzierten, dunkel gehaltenen passiven Bassstrahler wird das komplette Gehäuse von einem rötlichen Kunststoffgewebe ummantelt, das auch optisch in natura sehr schön und farbintensiv zur Geltung kommt, ohne überdreht zu wirken. Zentral an der Front platziert sich auf einem metallisch-orangenen Schildchen JBLs typisches Firmenlogo. An der Oberseite finden sich mittig platziert 6 Steuertasten für Bluetooth, Power, JBL Connect, Play/Pause sowie die beiden Lautstärketasten, die allesamt einen sehr präzisen und knackigen Druckpunkt bieten und sich prima ins Gesamtbild integrieren. Am Rande jeweils die stabil integrierten Aufnahmen für die Trageschlaufe, die bequem und unkompliziert mit Hilfe von kleinen Karabinern eingehakt werden können. Aufgrund des überraschend hohen Eigengewichtes ein durchaus praktisches Feature. An der Rückseite, fast schon am Boden des Gerätes befindet sich aufgrund des Spritzwasserschutzes hinter einem leichtgängigen Reißverschluss versteckt die 5 Anschlüsse für Stromversorgung, Service-Port, Aux In sowie 2 USB-Ports, an denen bspw. das Abspielmedium (bspw. ein Smartphone) während der Wiedergabe geladen werden kann. Des Weiteren befindet sich an der Unterseite ein Standfuß, der das Gerät nicht unnötig durch die Gegend kugeln lässt. Zudem sind in der vorderen Strebe des Standfußes 5 weiß leuchtende LEDs verbaut, die den Akkuzustand signalisieren.
An der Verarbeitung findet man selbst nach intensivster Betrachtung absolut nichts zu kritisieren, denn diese ist einfach nur grandios. Nicht nur das hohe Eigengewicht sorgt für ein wertiges Gefühl in der Hand. Auch das rote, langlebige Kunstgewebe verschwindet nahezu perfekt hinter allen eingebundenen Elementen wie dem Standfuß, der Bassmembran-Umrandung dem Logo an der Front sowie den wirklich filigranen Bedienelementen an der Oberseite. Man kann den Xtreme also drehen und wenden wie man will; Eine Suche nach Fehlern in der Verarbeitung gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Dank spritzwasserfester Verarbeitung kann der Xtreme nicht nur im Regen genutzt, sondern auch problemlos unterm Wasserhahn gereinigt werden. Lediglich vom Untertauchen ist abzuraten. Dafür fehlt es dem Kleinen dann doch noch ein wenig an zusätzlicher Wasserresistenz.
Technik & Features
Im Inneren des Xtreme sorgen sowohl 2 63mm Tieftöner als auch 2 35mm Hochtöner für den passenden Klang. Die beiden seitlich abstrahlenden, passiven Bassmembranen unterstützen zusätzlich das beachtlich raumfüllende Klangbild. Das Gerät arbeitet mit Bluetooth in Version 4.1 und in einem Frequenzbereich von 70-20.000Hz. Ein integrierter Lithium-Ionen-Akku mit 10.000 mAh, der innerhalb von 3 Stunden vollständig aufgeladen ist, sorgt für eine Wiedergabezeit von bis zu 15 Stunden.
Über die zusätzlich erhältliche JBL Connect App lassen sich bis zu 2 weitere Boxen hinzufügen, die ebenfalls über JBLs Connect Technologie verfügen. Des Weiteren lassen sich bis zu 3 Wiedergabegeräte gleichzeitig mit dem Xtreme verbinden, was vor allem auf Partys für eine bessere Dynamik in der Zuspielung sorgt. Dank integrierter Freisprecheinrichtung mit Echo- und Noice Cancelling Technologie können eingehende Telefonate auch problemlos und in klarer Sprachqualität über den Xtreme gesteuert werden. Auch von der Handhabung her funktioniert der Xtreme wie alle üblichen Bluetooth-Speaker. Was dem Gerät noch fehlt, ist eine NFC-Schnittstelle, die heutzutage eigentlich überall an Board sein sollte.
Klangqualität
Für einen kompakten Lautsprecher dieser Größe erzeugt der Xtreme einen tollen Klang. Die Höhen sind sehr klar, an Mitten haben JBL auch keinesfalls gespart und die Bässe kamen selbst in unserem 28m² Testraum immer noch überraschend raumfüllend daher. Da leisten die beiden Tieftöner in Verbindung mit den seitlichen Passivmembranen (die auch optisch ordentlich mitschwingen) wirklich gute Arbeit. Das Problem beim Xtreme ist, dass er zumindest ab und an etwas zu viel Bass abgibt und dieser auch nicht reduziert werden kann. Vor allem in wirklich kleinen Räumen von bspw. 6m² trat relativ früh das Empfinden auf, dass der Bass deutlich zu dick aufträgt und nicht mehr den Klang positiv und raumfüllend unterstützte, sondern in bestimmten Frequenzen nur noch am wummern und Dröhnen war.
JBLs Xtreme gehört somit ganz klar zu den bassintensivsten, mobilen Lautsprechern und je nach persönlichem Geschmack könnte es dem einen oder anderen Kunden durchaus schon etwas zu viel des Guten sein. Manche Konkurrenzprodukte schaffen ein ähnlich intensives Bassfundament, bieten aber die Möglichkeit, den Basspegel bei Bedarf zu reduzieren. In Sachen Lautstärke spielt das Gerät auch ganz oben mit. Voll aufgedreht fällt eine Unterhaltung in unmittelbarer Nähe selbst mit Anschreien schon schwer. Allerdings endet ab ca. 80% der Gesamtlautstärke das Ansteigen des Basses und die Höhen / Mitten fangen an, hörbar den Ton zu dominieren, was aber ganz einfach konstruktionsbedingt wohl nicht anders möglich ist. Ab einem gewissen Punkt ist je nach Gehäusegröße Schluss mit der Bassintensität und wenn der Hersteller ab Diesem noch mehr an Lautstärke rausholen möchte, steigen Höhen und Mitten weiter an, wohingegen der Bass auf seinem Maximum-Level beruht. Unter freiem Himmel fällt das natürlich weniger ins Gewicht als in Innenräumen, wo das Gesamtklangbild zwar immer noch hörbar aber nicht mehr ganz so rund klingt, wie es auf humanen Lautstärken der Fall ist.
Vergleich zur Konkurrenz
Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, JBLs neuesten mobilen Brummer gegen den Teufel Boomster und Logitech UE Megaboom zu vergleichen. Für seine Größe macht der Megaboom zwar durchaus eine gute Figur und mit 100%iger Wasserfestigkeit nach IPX7 und dem 360° Klang hat er durchaus andere Vorteile, doch rein vom Klangbild musste er im direkten Vergleich zu seiner Konkurrenz relativ schnell den Hut ziehen. Die beiden Konkurrenzprodukte von JBL und Teufel füllen den Raum einfach ganz anders aus, was das Klangbild hörbar harmonischer und runder wirken lässt. Lassen wir also fairer Weise mal den Megaboom außen vor und legen den Fokus auf einen Direktvergleich zwischen JBLs Xtreme und Teufels Boomster, deren Gehäusevolumen sich lediglich um 10-15% unterscheiden (hier müssen nämlich noch der untere Resonanzbügel und das Batteriefach des Boomster abgezogen werden).
Bisher war der Boomster ja immer unser persönlicher Favorit, doch trotz kleinerem Gehäuse schafft es der Xtreme tatsächlich, mit dem Boomster nahezu gleichzuziehen und ihn ab und an, je nach Musikgenre, sogar etwas zu übertrumpfen. Im direkten Soundvergleich, also dem Abspielen von Songs mit Wechsel von einem Gerät zum anderen, lieferten sich die Beiden ein direktes uns sehr knappes Kopf-an-Kopf-Rennen. Mal klang der Xtreme besser und ausgeglichener, mal der Boomster. Einen wirklichen Favoriten zu ernennen, war echt verdammt schwierig. Was man aber summa summarum sagen kann: Der Xtreme erzeugt einen etwas raumfüllenderen und geringfügig intensiveren Bass und bringt die Höhen noch etwas klarer zur Geltung. Je nach Song konnte dieser Mehrwert jedoch auch negativ ausgelegt werden, da sie zumindest teilweise etwas zu penetrant in den Vordergrund traten.
Fazit
JBLs neuster mobiler Lautsprecher macht seinem Namen alle Ehre und präsentiert sich als solider Stereo-Lautsprecher, der so mancher Kompaktanlage die Zähne zeigen kann. Zumindest bis zu einer gewissen Lautstärke, denn irgendwo sind selbst dem besten Brüllwürfel physikalische Grenzen gesetzt. Der Xtreme protzt nicht nur mit tollen Mitten, sondern auch sehr klaren Höhen und einem überraschend raumfüllenden Bassfundament, das dem ein oder anderen durchaus schon etwas zu viel sein könnte. Der Xtreme ist ein echtes, kleines Bassmonster, dem selbst in unserem 30m² Testraum noch lange nicht die Puste ausging. Auch im Direktvergleich konnte er punkten. Logitechs Megaboom schickte er aufgrund des deutlich kleineren Resonanzkörpers relativ schnell in die Wüste; Gegen Teufels Boomster hingegen lieferte er sich ein äußerst knappes Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem nur schwer ein Sieger hervorstach. Am besten und ausgeglichensten klingt der Xtreme aber an der frischen Luft, da sich hier der Bass ganz anders verteilt als in innenliegenden Räumen.
Hier kann sich die Bassintensität je nach Raumgröße auch mal in ein nerviges Dröhnen verwandeln, das selbst Bassliebhabern schnell zu viel des Guten werden könnte. Der Xtreme benötigt also durchaus seinen gewissen Spielraum, denn ein runterregeln des Basspegels ist leider nicht möglich – eines der wenigen wirklichen Kritikpunkte an diesem Gerät. So manches Konkurrenzprodukt bietet hierbei bessere Ansätze, bspw. die Möglichkeit, die Bässe stufenweise rauszunehmen. Ansonsten bietet der Xtreme aber viel Potenzial und glänzt nicht nur mit einer hervorragenden und wertigen Verarbeitung, sondern auch mit spritzwassergeschütztem Gehäuse, einer tollen Optik und guter Bedienbarkeit. Sogar ein Trageband für einen einfacheren Umgang unterwegs ist dabei. Natürlich hat das alles seinen Preis, denn mit 299€ (Stand: 16.08.2015) ist der Xtreme sicherlich kein Schnäppchen. Wünschenswert hingegen wäre eine richtige Begleit-App gewesen, in der man im Gegensatz zur aktuellen JBL Connect App nicht nur das Connect Feature nutzen kann, sondern mit deren Hilfe sich das Gerät auch per Smartphone Ein- und Ausschalten ließe und mehrere Equalizer zur Verfügung ständen, was dem großzügigen Bassfundament ein wenig entgegenwirken würde.
Positiv
+optimale Verarbeitung
+guter, bassbetonter Klang
+spritzwasserfest
+inkl. Tragegurt
Negativ
-Neigt in kleinen Räumen zum Dröhnen
-Auf voller Lautstärke etwas höhenbetonter
-Keine NFC Schnittstelle
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